Sozialberufe stärker in der Versorgung von Geflüchteten tätig

Aktueller IAB- Bericht „Effekte der Flüchtlingsversorgung auf den Arbeitskräftebedarf in einzelnen Berufen"

Der große Strom von Geflüchteten zwischen August 2015 und Februar 2016 hatte besondere Effekt auf den Beschäftigungsmarkt in Deutschland. Zur Versorgung der geflüchteten Menschen mit Gütern und Dienstleistungen wurden zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht. Das führte zu einer "deutlich und überdurchschnittlich anziehenden Beschäftigung" in vielen Berufen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit Sitz in Nürnberg jetzt mitteilte. Die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit sprach mit Bezug auf die Statistik sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung von einer Summe des zusätzlichen Zuwachses an Beschäftigung im mittleren fünfstelligen Bereich. Endgültige Daten lagen bis zur Veröffentlichung des aktuellen Berichtes allerdings nur bis September 2015 vor. Vorläufige Daten konnten bis Januar 2016 ausgewertet werden. Sie stammen aus der Datenbasis  des Arbeitsmarktspiegels mit entsprechender Hochrechnung, da die Meldungen am aktuellen Rand IAB-Angaben zufolge noch unvollständig sind. Der IAB-Bericht zeigt, dass auch der soziale Bereich zu den Beschäftigungsfeldern gehört, in denen es danach so eine überdurchnittliche Entwicklung gab: vor allem in der Haus- und Familienhilfe, gefolgt von der Sozialarbeit und Sozialpädagogik sowie der Sozial-, Erziehungs- und Suchtberatung. Insgesamt wird eingeschätzt, dass die Zuwächse nicht ohne weiteres insgesamt als Beschäftigungsgewinn gesehen werden können. So könnten Arbeitskräfte aus anderen Bereichen umgelenkt worden sein. Auch sei zu bedenken, dass ohne Flüchtlingszuwanderung die zur Versorung eingesetzten Mittel anderweitig hätten verwendet werden können, woraus möglicherweise ebenfalls Beschäftigungseffekt entstanden wären. Zugleich stellt das IAB fest, dass weiterhin viele Arbeitskräfte in der Flüchtlingsversorgung gesucht werden. Das bestätige die Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit. Die Zuwächse setzten früher ein, als bei der Beschäftigung und halten bis heute, teilt das IAB mit. Das ist auch in den Berufen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik der Fall, wie man den detaillierten IAB-Übersichten entnehmen kann.  „Aus der Statistik geringfügiger und kurzzeitiger Beschäftigung lassen sich nur vereinzelt und in begrenztem umfang Anzeichen für Zuwachs in Folge der Flüchtlingswanderung erkennen", heißt es. Der Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung „Effekte der Flüchtlingsversorgung auf den Arbeitskräftebedarf in einzelnen Berufen" zum Downloaden unter www.iab.de


Quelle: Internetangebot des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg, Stand: 26. April 2016