Spenden per Lastschrift im Internet sind wichtiger Finanzierungsbaustein für viele Gemeinnützige!
Deutscher Fundraising Verband bezieht Stellung zum SEPA-Begleitgesetz und der Beschlussempfehlung des Finanzausschusses
In einem schriftlichen Appell an die Deutsche Kreditwirtschaft, setzt sich der Deutsche Fundraising Verband dafür ein, eine privatrechtlich abgesicherte Form der Internet- (Online-) SEPALastschrift ohne physikalische Unterschrift zu ermöglichen. Nach der Beschlussempfehlung des Finanzausschusses genügt ein mittels E-Mail erteiltes Lastschriftmandat den gesetzlichen Anforderungen. Carl- Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank hat diese Beschlussempfehlung in seiner Rede vom 19.11.2012 ausdrücklich begrüßt. Den AGB der Banken und Sparkassen entsprechend ist jedoch eine physikalische Unterschrift notwendig – eine Anforderung, die an der Praxis im Online-Geschäft vorbeigeht, zusätzliche Verwaltungskosten verursacht und nicht einmal von Verbraucherschützern eingefordert wird. Dr. Thomas Röhr, Pressesprecher und Doris Kunstdorff, Leiterin des IT-Ausschusses des Deutschen Fundraising Verbands sehen als größtes Problem dabei jedoch etwas anderes: „Für viele spendensammelnde Vereine würde das „Wegbrechen“ der Internet- Lastschrift-Spenden erhebliche bis massive Einnahmeneinbußen bedeuten. Dies hätte unmittelbare negative Auswirkungen auf die Projektarbeit der Organisationen“. Im deutschen Spendenwesen nehmen Online-Spenden seit Jahren an Bedeutung zu. Dabei werden ca. 90% der Internet-Spenden laut Bank für Sozialwirtschaft (BfS), Köln, in Deutschland heute per Lastschrift ohne "physikalische Unterschrift" abgewickelt. Insbesondere im Katastrophenfall sind diese Spenden von herausragender Bedeutung. Mit der geplanten Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens zum 01. Februar 2014 sind Lastschriften ohne "physikalische Unterschrift" nicht mehr verfahrenskonform. Den Spenderinnen und Spendern stünden als Alternative nur noch das Ausdrucken, Unterschreiben und Zurückschicken des SEPA-Mandatsformulars oder der Umstieg auf andere, deutlich teurere Zahlungsverfahren (Kreditkarte, Paypal, etc.) zur Verfügung. Die Erfahrung zeigt, dass diese Alternativen zu deutlich höheren Abbruchraten im Online-Bezahlverfahren führen. „Auch die kurzfristige - derzeit noch im Planungsstadium befindliche - Einführung eines eMandats würde voraussichtlich auf große Akzeptanzprobleme stoßen, wie beispielsweise die Einführung der Online-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises gezeigt hat.“ befürchten Dr. Thomas Röhr und Doris Kunstdorff. Das Vertrauen der Spenderinnen und Spender ist für spendensammelnde Organisationen von existenzieller Bedeutung, daher ist eine Klarstellung, dass Internet-Lastschrift-Spenden auch ohne physikalische Unterschrift zulässig sind, von so großer Bedeutung.Deutscher Fundraising Verband (DFRV)
Der Deutsche Fundraising Verband e.V. ist der bundesweite Fachverband für das Non-Profit-Marketing und Spendenwesen. Zu seinen rund 1.300 Mitgliedern zählen die Spendenexperten aller großen Non-Profit- Organisationen in Deutschland. Der DFRV vertritt die Interessen des Fundraisings in Politik und Öffentlichkeit, fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung ethischer Prinzipien in der Branche.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Fundraising Verbandes e.V. vom 17.01.2013