Thementag zwischen Inklusion und Avantgarde im Deutschlandfunk Kultur

Von der Be- zur Enthinderung: Deutschlandfunk Kultur hinterfragt mit einem Thementag am 19. Oktober das Denken und Sprechen der Nichtbehinderten und die gesellschaftlichen Konventionen beim Thema Behinderung. Unter dem Titel „Enthinderung" sprechen im Programm Menschen, die anders sind als die Mehrheitsgesellschaft, über ihre Sicht auf die Welt.

Menschen sind nicht behindert, sie werden dazu gemacht – durch praktische Hindernisse und durch den gesellschaftlichen Umgang mit einem vermeintlichen Nischenthema. Inklusion, Barrierefreiheit, Bundesteilhabegesetz: Behinderung wird technisch administriert, das persönliche Gespräch und der Austausch über wichtige kulturelle und gesellschaftliche Fragen ist noch immer schwierig.

Am Thementag im Deutschlandfunk Kultur kommen Menschen mit Behinderung zu Wort – nicht als Behinderte, sondern als Menschen, Fachleute, Kulturschaffende und vieles mehr. In Fachsendungen berichten sie, wie es um „Enthinderung" in Musik, Theater, Kunst, Games oder Kino bestellt ist. So ist in der Sendung „Im Gespräch" um 9.05 Uhr die Tänzerin Tanja Erhart („Moving Behind Inclusion") zu Gast. In der Mittagssendung Studio 9 „Der Tag mit..." spricht der Psychologe Bertolt Meyer, der eine ultramoderne bionische Handprothese trägt und über das gewandelte Bild nachdenkt, das Behinderung durch den technologischen Fortschritt erhalten hat. Das Popkultur-Magazin „Kompressor" hat ab 14.05 Uhr den Schauspieler Sebastian Urbanski zu Gast, der als erster Mensch mit geistiger Behinderung im Bundestag gesprochen hat. In der „Tonart" um 15.30 Uhr ist der Rapper und Inklusionsaktivist Graf Fidi zu hören. Den Anfang des Thementages macht die Sozialpädagogin, Autorin und Aktivistin Laura Gehlhaar, die zuletzt „Kann man da noch was machen? Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin" veröffentlichte und in „Studio 9 am Morgen" ab 7.00 Uhr die Co-Moderation übernimmt.

Die Beiträge zum Thementag werden ab dem 19. Oktober in einem Themenportal gebündelt unter http://www.deutschlandfunkkultur.de/enthinderung


Quelle: Deutschlandradio-Presseinformation vom 11. Oktober 2017