Tun wir die richtigen Dinge? Und: Tun wir die richtigen Dinge richtig? Qualitätsentwicklung in der Kinder- und Jugendhilfe

von Kerstin Landua
05.08.2014 | Kinder-/Jugendhilfe | Nachrichten

Bericht zur 100. Fachtagung der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe (AGFJ)

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ Prof. Martin zur Nedden, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, sagte in seiner Eröffnungsrede, dass in den letzten 20 Jahren das Thema der Kinder- und Jugendhilfe einen Bedeutungszuwachs, gerade in der öffentlichen Wahrnehmung, erfahren habe. Neue Handlungsfelder und Kooperationspartner sind hinzugekommen, es wurden aber auch viele politisch wegweisende Entscheidungen getroffen, wie Gesetzesänderungen. Gerade deswegen habe der Titel der 100. Tagung auch eine symbolische Bedeutung. Er spiegelt diese Entwicklung und die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen immer wieder zu überprüfen und Arbeitszusammenhänge und -felder weiterzuentwickeln. Dies zu diskutieren, war auch Anliegen dieser Tagung der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe, die am 15./16. Mai 2014 in der Jerusalemkirche in Berlin mit einem interessierten Fachpublikum stattfand. Ein Brückenschlag zur kommunalen Praxis Dr. Heike Schmid-Obkirchner, Leiterin des Referates Rechtsfragen der Kinder- und Jugendhilfe, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, sagte: „für uns im BMFSFJ sind die Fachtagungen der AGFJ ein Brückenschlag zur kommunalen Praxis der Kinder- und Jugendhilfe. Wir erhalten damit ungefilterte Rückmeldungen, wie bundesgesetzliche Regelungen in der Praxis umgesetzt werden, wie sie wirken, wo „der Schuh drückt“, wo Handlungs- und Änderungsbedarf besteht. Wir können unsere politischen Handlungsschwerpunkte unmittelbar in die Praxis der freien und öffentlichen Jugendhilfe hinein vermitteln und uns dazu austauschen.“ Die Herstellung von Chancengleichheit für alle jungen Menschen sei eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe und vor allem eine aktuelle und künftige Herausforderung der Kinder- und Jugendhilfe. Deren zunehmende Bedeutung gehe mit einem expansiven Anstieg der kommunalen Ausgaben einher. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, auf einer Tagung wie dieser der Frage nachgehen, wo die Kinder- und Jugendhilfe aktuell steht, wie die Entwicklung verlaufen ist, wie sie in Zukunft verlaufen muss und welche Herausforderungen zu bewältigen sind, um die Zukunftsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe sicherzustellen. Kinder- und Jugendhilfe unter (Handlungs-)Druck? Prof. Dr. Karin Böllert, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, referierte zur Frage: „Kinder- und Jugendhilfe unter (Handlungs-)Druck? Veränderte Bedingungen des Aufwachsens in Deutschland – welche Auswirkungen hat dies auf die Kinder- und Jugendhilfe?“. Sie verwies zunächst darauf, dass die Kinder- und Jugendhilfe in den letzten 20 Jahren eine qualitätsvolle Arbeit geleistet habe. Dennoch sei es wichtig, auch die „Schattenseiten“ zu thematisieren. Was hat sich insgesamt verändert? „Wir erleben heute eine organisierte und betreute Kindheit von Anfang an, womit die Kinder- und Jugendhilfe auch für diese Altersgruppe eine erweiterte Verantwortung übernommen hat ...“ Es wird ein großes Schwergewicht auf „Bildung von Anfang an“ gelegt, Medien spielen eine größere Rolle, die Gruppe der jungen Erwachsenen erfährt wieder mehr Aufmerksamkeit, Familie ist ein öffentliches Thema geworden. Wenn auch ein großer Teil der Kinder sorgenfrei aufwächst, dürfen aber zugleich „die Ränder der Gesellschaft“ nicht aus den Augen verloren werden, fast jedes dritte Kind ist benachteiligt oder arm. Ein Blick auf die aktuelle Situation zeige, dass gegenwärtig 800.000 Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten und in diesem Bereich zuletzt 32 Milliarden Euro jährlich ausgegeben wurden. 2008 nahmen 0,5 Millionen Kinder und Jugendliche Hilfen zur Erziehung in Anspruch, 2012 war es bereits eine Million, davon 6% in der Altersgruppe der 0- bis 6-Jährigen. Bei den Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe sei(en) eine zunehmende Akademisierung, Feminisierung, Teilzeitbeschäftigung und weniger Quereinsteiger/innen zu beobachten. Die Altersstruktur sei eher schwierig, es dominieren 45- bis 55-Jährige, es gebe aber – durch den gewachsenen Mehrbedarf – auch viele sehr junge Fachkräfte. Die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe sei ein Lebensarbeitszeitberuf geworden. Um hier Professionalität zu sichern, sind qualitative und damit auch tarifrechtliche Elemente notwendig. Jugendämter sind das „organisatorische Herzstück“ der Kinder- und Jugendhilfe. Sie sind „die wichtigsten Institutionen für Fragen der Förderung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien, auf kommunaler Ebene als sozialpädagogische Fachbehörde anerkannt und haben sich als eine von der Bevölkerung eindeutig identifizierbare Behörde konsolidiert“. Eine zentrale und wichtige Frage sei auch, wie in Zukunft der ASD ausgestattet wird. Eine festgelegte Fallzahl-Fachkräfte-Relation könne nicht empfohlen werden, da die regionalen Bedarfe und Ausgangslagen zu unterschiedlich seien. Weitere Aussagen von Frau Prof. Böllert bezogen sich auf die Sicherstellung der personellen, organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen, die Berücksichtigung von fallspezifischen, fallübergreifenden und fallunspezifischen Aufgaben bei der Personalausstattung des ASD und die Stärkung der sozialpädagogischen Methodenkompetenz. Ein Blick zurück nach vorn Ein großer Themenblock der Tagung widmete sich den rechtlichen und fachlichen Veränderungen der letzten beiden Jahrzehnte mit Blick auf die Frage, wie sich die Steuerungsmöglichkeiten in der Kinder- und Jugendhilfe weiter entwickelt haben. Über die rechtliche Entwicklung sprach Dr. Heike Schmid-Obkirchner, Leiterin des Referates Rechtsfragen der Kinder- und Jugendhilfe, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin. Sie bilanzierte in ihrer Rede, dass es nach 1990 insgesamt 37 Gesetze bzw. Gesetzesänderungen im SGB VIII gab, und nannte beispielhaft einige wichtige, wie die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz 1996, das KIFÖG, das KICK, das Gesetz zur Änderung der Vormundschaft/Betreuungsrecht sowie natürlich insbesondere auch das Bundeskinderschutzgesetz, das 2012 in Kraft getreten ist. Vor dem Hintergrund des Koalitionsvertrags und aktueller fachpolitischer Debatten stünden perspektivisch folgende Themen im Mittelpunkt der fachlichen und ggf. auch rechtlichen Entwicklung:
  • „Hilfen zur Erziehung zukunftsfest weiterentwickeln,
  • Leistungen inklusiv gestalten,
  • Ganztagsbetreuung von Schulkindern,
  • Kinderschutz weiterentwickeln,
  • ‚Jugend im Fokus‘.“
Die fachliche Entwicklung in Jugendämtern stellte Klaus-Peter Völlmecke, Stellvertretender Amtsleiter, Jugendamt Köln, am Beispiel des Jugendamtes der Stadt Köln vor. Eingangs verwies er darauf, dass sich in den letzten 20 Jahren zwar viel entwickelt habe, dieser Entwicklungsprozess aber immer noch weiter gehe. Er stellte den aktuellen Stand ausgewählter Handlungsfelder im Jugendamt Köln vor:
  • Organisation des Jugendamtes (zersplitterte Zuständigkeiten wurden in einem Amt zusammengefasst),
  • Einzelfallbearbeitung im ASD (mit einer Haltung arbeiten),
  • Kinderschutz (Eingangs- und Fallmanagement),
  • Zusammenarbeit mit Angebotsträgern der Hilfen zur Erziehung,
  • Strukturelle Zusammenarbeit mit anderen Stellen.
Als noch offene Baustellen benannte er z.B. Personalentwicklung, Personalbemessung im ASD, Partizipation von Kindern und Jugendlichen, Öffentlichkeitsarbeit sowie Wirksamkeitsmessung. Besonders wichtig sei die Klientensicht auf die fachlichen „Qualitäten“ des Jugendamtes. Hier könne man feststellen, „dass vor 20 Jahren der Klient die Fachkraft als alleinige fallverantwortliche Person kennenlernte, heute hingegen erlebt er mehr Fachkräfte, mehr Co-Arbeit bei schwierigen Fällen, d.h. dass er es mindestens mit zwei Personen zu tun hat oder dass je nach Familienkonstellation eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter die verschiedenen Sichtweisen bearbeiten.“ Die Fachkraft bot „damals“ aus einem „Hilfekatalog“ Unterstützung an, während heute der „Wille“ der Klienten in Gesprächen erkundet und eine passgenaue Hilfe im Team entwickelt wird. Der Klient sei heute stärker gefordert mitzuwirken. Rainer Kröger, Vorsitzender des AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e. V., Hannover; Vorstand des Diakonieverbundes Schweicheln e. V., Hiddenhausen, referierte über die fachliche Entwicklung bei freien Trägern und stellte eingangs fest, dass eine grundlegende Weiterentwicklung stattgefunden hat. Auch die Freien Träger seien in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dies ließe sich insbesondere an folgenden Aspekten nachvollziehen:
  • an der Erweiterung des fachlichen Selbstverständnisses,
  • am Ausbau ambulanter Hilfen zur Erziehung, dies hat die Sozialraumorientierung freier Träger gefördert (betriebswirtschaftlich denken, arbeiten und das Personal so einsetzen),
  • an der verstärkten Verzahnung der Regelsysteme Kita und Schule,
  • am Ausbau der Vielfalt stationärer Settings,
  • an der Entwicklung eines Angebotssegments für Krisenintervention,
  • am Umgang mit Kinder und Jugendlichen mit psychiatrischen Krankheitsbildern/ bzw. psychisch kranken Eltern,
  • an Partizipation von Kindern und Jugendlichen,
  • an der Entwicklung vom Pflegesatz zum prospektiven Entgelt.
„Die Kinder- und Jugendhilfe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Über „Das Jugendamt als strategischen Ort der Gestaltung des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen“ sprach Wolfgang Trede, Leiter des Jugendamtes Landkreis Böblingen, Mitglied der Berichtskommission zum 14. Kinder- und Jugendbericht. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Frage, welchen Auftrag für Qualitätsentwicklung und -sicherung das Jugendamt hat. Er stellte eingangs fest, dass die Kinder- und Jugendhilfe in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und deren Angebote quantitativ immer stärker und selbstverständlicher von jungen Menschen und Familien benötigt und genutzt werden. Aufwachsen geschehe heute sehr viel stärker als noch vor 20 Jahren in öffentlicher Verantwortung – ohne dass dadurch der Familie für die Sozialisation ein geringerer Stellenwert zukäme. Zugleich seien die Grenzen der Kinder- und Jugendhilfe unschärfer geworden, dies zwinge zu einer anderen Kooperationskompetenz, da die Zusammenarbeit mit Akteuren, die andere professionelle Identitäten und Handlungslogiken, andere Rechtsgrundlagen und andere Finanzierungsformen aufweisen, eingegangen wird. Dies erfordere auch ein anderes professionelles Selbstbewusstsein der Fachkräfte in der Jugendhilfe. Zu wenige Erkenntnisse gebe es noch über die Wirksamkeit der Kinder- und Jugendhilfe. Einer der irritierendsten Befunde im 14. Kinder- und Jugendbericht für ihn in diesem Kontext sei, dass Schule nicht in der Lage ist, soziale Ungleichheit zu begrenzen, sondern sie eher repliziert. Die neue (gesellschaftliche) Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen „materialisiere“ sich in den Jugendämtern. Das „Modell Jugendamt“ sei ein erfolgreiches Nichtscheitern in 100 Jahren. Es war von Anfang an „als Kollegialbehörde mit demokratischem Unterbau“ konzipiert und ist auch im Kontext der neuen Steuerung oder Föderalismusreform nicht als Behörde „verschwunden“. Immer wieder neu müsse sich „das Jugendamt“ den Fragen stellen: Warum brauchen wir Qualitätsentwicklung und Jugendhilfeplanung? Was macht gute Arbeit aus und wie erkennt man sie? Dabei werden vor allem drei Herausforderungen sichtbar:
  • Es gibt viel zu gestalten und man muss wissen, was man tut (Multioptionalität).
  • Das Jugendamt steht immer im Zentrum widersprüchlicher öffentlicher Erwartungen, man kann es keinem wirklich recht machen (Legitimationsproblem).
  • Wer steuert hier wen? (Leitung und Basis in der Qualitätsentwicklung).
Was muss das Jugendamt leisten? Eine lernende Organisation zu werden oder zu bleiben und einen „Geist“ zu etablieren mit den Fragen: Tun wir die richtigen Dinge? Und tun wir die richtigen Dinge richtig? D.h. es müssen „für die Fachkräfte immer wieder Reflexionsanlässe geschaffen werden, um über die eigene Arbeit (Struktur – Prozess – Ergebnis) nachzudenken und zu lernen, wie man was evtl. besser machen könnte.“ D.h., die Routinen müssten ins Trainingslager, das ist Qualitätsentwicklung. Folgende Thesen im Sinne von Zukunftsaufgaben der Jugendämter formulierte Herr Trede:
  • Jugendämter müssen politischer werden, d.h. vor allem der Jugendhilfeausschuss sollte aufgewertet werden.
  • Jugendämter müssen sich als pädagogische Fachbehörde profilieren und auf sozialpädagogische Professionalität und die Mitarbeiter/innen setzen.
  • Jugendämter müssen sich stärker um das Thema Qualität und Wirksamkeit der eigenen Leistungen kümmern („Verbraucherschutz“).
  • Jugendämter brauchen mehr Lobbyarbeit auf Bundesebene.
Jugendhilfe vor Ort Interessante und anregende „Lokale Reports“ über Qualitätsentwicklung und -sicherung in verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe gab es zu den Themenfeldern:
  • Frühe Hilfen/Frühe Förderung,
  • Kitas und Familienzentren,
  • Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule/Schulsozialarbeit/Ganztagsschule,
  • Übergang Schule/Beruf sowie bei der Betreuung Junger Erwachsener.
Im Anschluss an die Inputs wurde an „Runden Tischen“ über die vorgestellten Erfahrungen und Strategien, sich daraus ergebende Fragen an die Referent/innen sowie über eigene Lösungsstrategien „zuhause“ intensiv diskutiert und es wurden neue Kontakte untereinander geknüpft. Es ist an der Zeit. Zukünftige Herausforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe. Was jetzt zu tun ist, darüber machte sich Prof. Dr. Christian Schrapper, Erziehungswissenschaftler, Universität Koblenz-Landau, Koblenz, für uns alle Gedanken in einem sehr spannenden Abschlussvortrag, der hier nur bruchstückhaft wiedergegeben werden kann. Qualitätsentwicklung lasse sich in einem Satz beschreiben: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (E. Kästner). Leitfaden für seinen Vortrag sei die Frage: Was kommt von der Jugendhilfe an, bei den Kindern, bei den Jugendlichen, bei den Eltern? Welche Bilanz kann man rückblickend seit 1990 ziehen? Jugendhilfe „steht“ nicht auf der Stelle, ist dynamisch und kreise letztendlich immer um die große Frage: Wieviel öffentliche Verantwortung für private Lebensschicksale? Seit fast 100 Jahren präge diese Zerreißprobe die Kinder- und Jugendhilfe: Einerseits „in der Mitte der Gesellschaft“ angekommen (Kita, Familienbildung, Jugendarbeit, Jugendhilfe in der Schule), muss sie andererseits auch für „die Ränder“ zuständig bleiben (Kinderschutz, Hilfen zur Erziehung, Jugendberufshilfe). Dies fordere die Jugendhilfe immer wieder heraus zu definieren: Was ist für alle und was ist für diejenigen, die es besonders benötigen? Gut sichtbar sei auf jeden Fall „die Wucht des neuen Selbstbewusstseins der Kinder- und Jugendhilfe“, die man auch mit einem „Ohne uns geht nix mehr“ ausdrücken könne. Jugendhilfe wirke nur als Ganzes gut. Das bedeute, „breiter Fuß, qualifiziertes Mittelfeld, gut ausgestattete Spieler“. Für die Qualitätsentwicklung heißt das aus Organisationsperspektive, Vorsorge zu treffen für hoffentlich nie eintreffende Krisenfälle, die Selbstorganisation von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu stärken, Unsicherheiten auszugleichen und vor Gefährdung(en) zu schützen. Aus Adressatenperspektive sei Schule die „Eintrittskarte“ in ein eigenes, gemeinschaftsfähiges Leben, dies verlange eine Orientierung auf qualitative Entscheidungsfragen: Wie kommen die Kinder in die Schule/durch die Schule?/aus der Schule?/in Arbeit? Qualität in der Kinder- und Jugendhilfe definierte Herr Schrapper folgendermaßen: Qualität = Geld + Güte + Gerechtigkeit. In sieben Punkten erläuterte er, wie Qualität „ent-wickelt“ werden kann und entließ alle Teilnehmenden in die Praxis zurück mit dem Satz: „Qualität kann nicht nur ein für alle Mal ent-wickelt werden, sondern muss erkämpft werden, immer wieder neu!“ Dafür sei es wichtig, dass die Kinder- und Jugendhilfe ein attraktives Arbeitsfeld für engagierte Profis wird, ist und auch bleibt. Das bedeute, Personalqualifizierung und -entwicklung in die eigenen Hände zu nehmen, damit „wir“ die Fachkräfte finden, die „wir“ für die vielfältigen anspruchsvollen Aufgaben brauchen. Denn: Qualität ist auch = Handwerkszeug + Haltung. Keine Frage. Autorin
Kerstin Landua
Leiterin der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe
in der Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH
landua@difu.de