Utopolus: Modelle für„Soziale Stadt" schaffen
Der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Horst Seehofer, und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Monika Grütters, haben eine Ressortvereinbarung für das Modellvorhaben „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier" unterzeichnet. Damit wollen sie für die kommenden vier Jahre ressortübergreifend an der im Koalitionsvertrag vereinbarten Fortführung der Strategie „Soziale Stadt" arbeiten.
In diesem Bereich ist es das erste ressortübergreifende Vorhaben, wird aus beiden Häusern betont. Ziel der Strategie sei es, bauliche Investitionen der Städtebauförderung in einem fachübergreifenden Schulterschluss mit Maßnahmen und Programmen anderer Ressorts zu verbinden. Mit „Utopolus – Soziokultur im Quartier" sollen zwölf Modellprojekte gefördert werden, die nachhaltige Strukturen im Kulturbereich unter Einbeziehung kultur- und medienferner Gruppen schaffen wollen. Alle lokalen Akteure sollen so ihr Potenzial zur Mitgestaltung an der Stadt- und Ortsteilentwicklung wirksam entfalten können.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters betont, Zugang zu Kunst und Kultur müsse jedem einzelnen möglich sein, unabhängig von sozialer Lage und Herkunft. Das Projekt ‚UTOPOLIS - Soziokultur im Quartier' stellt kulturelle Vermittlung und Stadtteilarbeit in den Mittelpunkt. Grütters spricht von einem Schwerpunkt zukunftsgerichteter Kulturpolitik. Das Projekt werde eine wichtige Rolle dafür spielen können, als heterogene, vielfältige Gesellschaft zusammenzuwachsen.
Zugangsbarrieren in Quartieren mit besonderen sozialen Anforderungen verringern
Bundesminister Seehofer verweist darauf, bundesweit Nachbarschaften mit großen sozialen Integrationsanforderungen noch besser unterstützen zu können. „Die von uns getätigten baulichen Investitionen zur Städtebauförderung sind wichtig, mit ihnen alleine ist es aber nicht getan. Ich bin froh, dass wir so kurz nach dem Inkrafttreten des Bundeshaushalts 2018 dieses Modellvorhaben für die Quartiere und die dort lebenden Menschen starten können." Insbesondere in Quartieren mit besonderen sozialen Anforderungen hat ein erheblicher Teil der Bevölkerung bisher wenige oder keine Berührungspunkte zu den Angeboten der Kunst- und Kultureinrichtungen. Ein wesentliches Ziel der Aktivitäten von BKM und BMI besteht deshalb darin, auch solche Menschen zu erreichen, deren Partizipation an Kunst und Kultur bislang gering ist. Jeder soll die Chance bekommen, sich Kultur und kulturelle Angebote zu erschließen - unabhängig von individuellen Fähigkeiten, von ethnischer oder sozialer Herkunft sowie von Geschlecht oder Alter.
Die Modellstandorte werden von der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren ausgewählt. Im Rahmen der Modellprojekte sollen strukturelle Veränderungsprozesse angestoßen sowie Zugangsbarrieren zu kulturellen Angeboten abgebaut werden. Ein wesentliches Ziel ist es, mit verschiedenen künstlerischen und medialen sowie soziokulturellen Angeboten, Aktionen und Aktivitäten Menschen aus vor allem benachteiligten Stadt- und Ortsteilen zusammenzuführen. Das Modellvorhaben wird von Oktober 2018 bis Dezember 2022 durch BMI und BKM gefördert. Es ist Teil des BMI-Programms „Modellvorhaben Miteinander im Quartier – Förderung ressortübergreifender Maßnahmen in der Sozialen Stadt", mit dem in den kommenden Jahren jährlich zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen. Mit „Verbraucher stärken im Quartier" (gemeinsames Programm mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz) und „Jugendmigrationsdienste im Quartier" (gemeinsames Programm mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) befinden sich zwei Modellvorhaben bereits in der Umsetzung. Weitere ressortübergreifende Förderungen in Städtebaufördergebieten der Sozialen Stadt sind vorgesehen.
Quelle: Presseinformation der Bundesregierung vom 22. August 2018