vbw Studie zu Herausforderungen und Chancen von Gesundheit und Medizin
Auf einem Kongress des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft wurde kürzlich die Studie "Gesundheit und Medizin - Herausforderungen und Chancen" der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft sowie die darauf aufbauenden Handlungsempfehlungen des Zukunftsrats präsentiert.
Die Studie wurde von Prognos im Auftrag der vbw erstellt und beleuchtet beeinflussende Trends des Gesundheitssystem in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Sie hatte außerdem im Blick, wie die bayerische und deutsche Gesundheitswirtschaft heute aufgestellt ist und welchen Einfluss neue Technologien und die Digitalisierung haben werden.
Alfred Gaffal, vbw Präsident und Vorsitzender des Zukunftsrats, zählt die Gesundheits- und Medizintechnologien zu Bayerns Schlüsseltechnologien und betont deren wirtschaftliche Bedeutung. Im Bereich IKT/Digitale Gesundheitswirtschaft wird demnach von 2017 bis 2020 ein Umsatzwachstum von 24 Prozent pro Jahr erwartet." Laut Gaffel ist die Digitalisierung das Herzstück des technologischen Wandels auch im Gesundheitsbereich. Sie werde "das Gesundheitswesen effizienter machen und damit die bestehende Über-, Unter- und Fehlversorgung abbauen sowie dabei helfen, die Kosten besser in den Griff zu bekommen", so zeigt sich Gaffal überzeugt.
Entscheidender Baustein seien hier die flächendeckende Erfassung, Speicherung, Verknüpfung und Nutzung der Patientendaten in einer digitalen Patientenakte. "Leider bleibt die in Deutschland eingeführte elektronische Gesundheitskarte trotz Milliardeninvestitionen noch immer weit hinter den heutigen technischen Möglichkeiten", bemängelt Gaffal.
Bei der Versorgung von Patienten auf dem Land sieht die vbw Studie in der Telemedizin große Chancen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Weiterentwicklung und Effizienzsteigerung im Gesundheitswesens seien Forschung und Entwicklung.
Professor Dr. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München und ebenfalls Vorsitzender des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft, setzt auf personalisierte Medizin, einschließlich der Präventivfaktoren, die auf den individuellen Wirkungen von Bewegung und Ernährung
beruhen. Sie sei über alle Lebensphasen hinweg Antwort auf eine älter werdende Gesellschaft. "Altersbedingte Erkrankungen können wir durch den Fortschritt der medizinischen und technischen Forschung eindämmen. Dabei helfen die digitalen Technologien," so Herrmann.
Weitere Informationen unter www.vbw-zukunftsrat.de
Quelle: Pressemitteilung der bw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft vom 16. Juli 2018