ver.di fordert bundesweit einheitlich gute Chancen für Kita-Kinder
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert bundesweit gute einheitliche Rahmenbedingungen in den Kindertagesstätten, um allen Kindern gleiche Bildungsvoraussetzungen und den Familien durch die Kinderbetreuung gleiche Lebensbedingungen zu garantieren. Aufgrund stark differierender Regelungen und Kindertagesstätten-Gesetze in den einzelnen Bundesländern sei dieses aktuell nicht gegeben. Insbesondere die Personalschlüssel weichen in den einzelnen Bundesländern deutlich voneinander ab. Das hat der veröffentlichte „Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme“ deutlich gemacht. „Wie viel Förderung ein Kind erhalten kann, ist somit davon abhängig, in welchem Bundesland ein Kind geboren wird“, kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp.“ Ein Kind braucht überall gleich gute Startchancen ins Leben, egal ob in Bayern oder in Mecklenburg-Vorpommern.“ Die Untersuchung mache deutlich, dass weitere und nachhaltige Anstrengungen notwendig seien, um die Qualität der Kindertagesstätten, insbesondere für Kinder unter drei Jahren, zu garantieren. Zum einen würden tausende von Erzieherinnen und Erzieher fehlen, zum anderen seien die Rahmenbedingungen in vielen Bundesländern für eine gute Umsetzung des Bildungsanspruches nicht ausreichend, betont Meerkamp. Kindertageseinrichtungen seien die erste Stufe des institutionalisierten Bildungssystems. „Gerade in einem Land, in dem Bildungserfolg und damit auch Zugang zur Arbeitswelt immer noch maßgeblich von der sozialen Herkunft abhängt, ist eine frühe Förderung unerlässlich“, bekräftigt Meerkamp. Die soziale, kognitive, sprachliche, musi-sche und kreative Entwicklung von Kindern werde hier gefördert und ermögliche so einen guten Lebensstart. Meerkamp kritisiert, dass die notwendigen Rahmenbedingungen für eine gute Qualität der Arbeit in den Kitas, die Politik und Wissenschaft einforderten, nicht geschaffen worden seien. Durch den Ausbau des Platzangebotes für Kinder unter drei Jahren habe sich diese aufgrund des Personalmangels sogar teilwei-se noch verschlechtert. Qualitäts- und Qualifizierungsabsenkungen wie Platzsharing, Vergrößerung der Gruppen und eine beabsichtigte Schmalspurausbildung der Fachkräfte seien die Folge. Gegenüber Kindern, Eltern und Fachkräften sei eine solche Haltung unverantwortlich. ver.di fordere daher insbesondere verbesserte Personalschlüssel, Regelungen für kinderfreie Zeiten für pädagogische Fachkräfte sowie Freistellungsregelungen für Leitungen von Kindertageseinrichtungen als wichtige Elemente für eine Qualitätsverbesserung. Dieses sei zudem bedeutsam für die Schaffung guter Arbeitsbedingungen und den Gesundheitsschutz der pädagogischen Fachkräfte. Verbesserte Rahmen- und Arbeitsbedingungen seien außerdem die beste Werbung, um zusätzliche Fachkräfte für Kindertageseinrichtungen zu gewinnen.Quelle: Pressemitteilung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vom 04.07.2013
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