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Verzögerungen bei AOK-Abrechnungen

21.05.2019 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) beklagt sich über aktuelle Engpässe bei der AOK in Brandenburg. Hunderte Pflegedienste können nicht mit der größten deutschen Krankenkasse abrechnen. Sind Personalengpässe der Grund für die Verzögerungen?

Weil die Krankenkasse AOK dringend benötigte Unterlagen seit Wochen nicht zur Verfügung stellt, können rund zwei Drittel aller ambulanten Pflegedienste in Brandenburg am Monatsende ihre erbrachten Leistungen nicht abrechnen. Hintergrund ist offensichtlich die angespannte Personalsituation der Krankenkasse. Die Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Ellen Fährmann schlägt Alarm und warnt: „Wer geleistete Arbeit nicht abrechnen kann, gerät verständlicherweise schnell in Schwierigkeiten. Diese Verzögerung führt bei den Pflegediensten zu Liquiditätsengpässen und in der Folge zu Mahnungen, auf die die Kasse hohe Zinsen zahlen muss.“

Nach einem Verhandlungsabschluss zu neuen Vergütungen in der häuslichen Krankenpflege hat die federführende Krankenkasse AOK bislang keine aktuelle Preisliste und kein Positionsnummernverzeichnis vorgelegt. Pflegedienste können ohne diese Unterlagen weder die notwendigen Leistungsnachweise erstellen noch können sie ihre Arbeit mit einer Krankenkasse abrechnen.

Inzwischen ist eine Lösung mehr als überfällig: Das Verzeichnis ist die Grundlage der Abrechnung. Ohne dieses kann kein Pflegedienst im Land seine Software anpassen und keine Krankenkasse die Daten der Abrechnung entgegennehmen. Liegt das Verzeichnis vor, müssen die Hersteller der Abrechnungssoftware es einarbeiten. Dies ist nach Informationen der Softwareunternehmen bereits jetzt für den laufenden Monat nicht mehr möglich.

„Wir haben in Telefonaten und Gesprächen auf verschiedenen Ebenen alles versucht, um die AOK bei einer Lösung zu unterstützen. Wir haben unser Verständnis für die Personalknappheit bekundet und Lösungen angeboten – leider ohne Erfolg“, so die bpa-Landesvorsitzende Fährmann.


Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V.