Viele Krankenhäuser mit massiven Problemen

Der Krankenhaus Rating Report 2019 zeichnet kein positives Bild vom Zustand der stationären medizinischen Versorgung. Viele Häuser stecken in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die Gründe sind vielfältig. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert einen Systemwechsel, um den Trend umzukehren.

Die Beurteilung der Lage fällt düster aus: Teure Fehlanreize, am tatsächlichen Bedarf vorbei zielende Strukturen, ethisch fragwürdige Strategien, ein grassierender Pflegefachpersonalmangel. Der DBfK nimmt den am Mittwoch erschienenen Krankenhaus Rating Report 2019 zum Anlass, um mit den politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen abzurechnen.

Prof. Christel Bienstein, Vorsitzende des DBfK: „Die Ergebnisse des Krankenhaus Rating Reports 2019 zeigen die Folgen von 20 Jahren verfehlter Krankenhauspolitik.“ Besonders ärgerlich sei aus Sicht des Verbandes, dass viele der nun veröffentlichten Expertenempfehlungen schon lange auf der Forderungsliste des DBfK stünden. So sei u.a. eine Reduzierung der Krankenhausbetten überfällig. Angezeigt sei darüber hinaus eine Umwandlung einiger kleiner Krankenhäuser in regionale Gesundheitszentren. 

Bienstein fordert die Politik zu einem radikalen Umdenken auf: „Die Strukturen im Gesundheitssystem müssen konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer ausgerichtet werden – sektorenübergreifend, nachhaltig, outcome-orientiert und gut zugänglich. Das erfordert drastische Einschnitte, ein grundlegendes Umdenken und  veränderte Anreize, aber auch neue Rollen und Aufgabenzuschnitte mit stärkerer Autonomie der Gesundheitsberufe."  

Der Krankenhaus Rating Report erscheint jährlich und wird federführend vom RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen erstellt. Seit 2006 liefert er Daten über die wirtschaftliche Lage von Krankenhäusern in ganz Deutschland. Er gilt als wichtiger Indikator für Entscheidungsträger*innen in Politik und Gesundheitswesen.


Quelle: Pressemitteilung des DBfK vom 22.5.2019