Vordenker für Bildung fordern „Lernplan für Lebenskompetenzen"
Im Vorfeld des EduAction Bildungsgipfels „ZukunftsBildung gemeinsam gestalten", der am 1. und 2. Juli in Mannheim und Heidelberg stattfindet, haben 21 Vordenker ihre Impulse zur Zukunftsbildung veröffentlicht. Unter diesen Vordenkern in Sachen Bildung befindet sich der Gehirnforscher Gerald Hüther, der Komplexitätsexperte Fredmund Malik, der Netzwerkvordenker Ulrich Weinberg, der Entreprenership-Pionier GünterFaltin, der Publizist Franz Alt und die Bildungsinnovatoren Margret Rasfeld und Roman R. Rüdiger. Ihre fünf zentralen Empfehlungen fließen in die Diskussionen und Workshops des in wenigen Tagen beginnenden Bildungsgipfels ein. Die Ergebnisse aus den Workshops und Diskussionen sollen bundesweit Impulse setzen und als Leitplanken für die strategische Ausrichtung in Sachen Bildung der Metropolregion Rhein-Neckar dienen. Die Unterzeichner fordern unter anderem die Etablierung eines „von Politik, Stiftungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft getragenen Think-and-Do-Tanks“. Dieser solle sich der neuen bildungskonzeptionellen Schlüsselaufgabe widmen, nämlich der Entwicklung eines „Lernplans für Lebenskompetenzen“. Denn der größte bevorstehende Wandel sei jener von einer Wissensgesellschaft zu einer Gesellschaft, in der für alle Menschen die Herausbildung von Lebensschlüsselkompetenzen ins Zentrum rücke. Dies seien kreative oder kollaborative Kompetenzen, Beziehungskompetenzen, Vernetzungskompetenzen, Projektmanagementkompetenzen, interkulturelle oderunternehmerische Kompetenzen. „Sie werden immer bedeutsamer für die eigene Lebensbewältigung und die berufliche Zukunft jedes Menschen“, so die Unterzeichner. Immer wichtiger werde selbstgesteuertes Lernen und Teamlernen. Nach dem Wunsch der 21 Vordenker soll Deutschland „Weltmarktführer für integriertes Lernen“ werden, also für die kluge Verbindung von digitalem Lernen und Lebenskompetenzen-Lernen. Sehr viel mehr neuartige und ergänzende „Orte des Lernens“ sollen entstehen wie „Maker-Garagen“, „Zukunftslabs“ oder „Design-Thinking-Labs“, an denen die unmittelbare Anwendung neuen Wissens und Könnens praktisch gelernt wird. Um diese tiefgreifenden Transformationen in der Bildungslandschaft Deutschlands breit abgestimmt, zügig und zukunftsweisend leisten zu können, schlägt die EduAction-Erklärung eine umfassende Vernetzung und Begleitung aller Bildungseinrichtungen vor. Mit diesen Veränderungen, so betonen die Initiatoren, stehe eine enorme Aufwertung des Lehrberufs als Lernbegleiter an. Ein weiterer Vorschlag greift ein Ziel der sogenannten „Global Goals“ auf, die alle Länder der Vereinten Nationen im September 2015 einstimmig verabschiedet haben: Für alle Kinder weltweit solle eine gute Bildung bis einschließlich der 10. Jahrgangsstufe realisiert werden. Die Finanzierungslücke dafür beträgt lauteiner Unicef-Studie 21 Milliarden Dollar im Jahr. Die EduAction-Teilnehmer positionieren sich auch hier sehr klar:„Hierfür sollte Deutschland die Initiative für eine weltweit getragene Bildungsallianz ergreifen. Nachhaltiger Wohlstand aller Länder ist gerade für ein Exportland auch im besten eigenen Interesse.“ Mehr Informationen unter www.edu-action.de Der vollständige Text der Erklärung unter http://goodimpact.org/magazin/zukunftsbildung-jetzt-gestaltenQuelle: Pressemitteilung zum EduAction Bildungsgipfels 2016 vom 9. Juni 2016