'Aktionstage Gefängnis' gestartet
Soziale Probleme, die sich in einer Gesellschaft zeigen, finden sich in verschärfter Form in ihren Haftanstalten wieder: Fast jede*r Dritte leidet unter einer Abhängigkeitserkrankung, seelisches Leid grassiert, Familien zerbrechen. Mit den 'Aktionstagen Gefängnis' möchte ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis auf die Lebenslagen von Gefangenen aufmerksam machen und so für Verständnis werben.
Noch bis zum 10. November ruft das 'Bündnis Aktionstage Gefängnis' zur Teilnahme an einer zahlreichen Aktionen auf, die bundesweit organisiert werden. Ziel ist eine Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange der Gefangenen und ihrer Familien - speziell Kinder leiden sehr unter dem Eingesperrt-Sein eines Elternteils. In den Vordergrund sollen hierbei oft wenig hinterfragte Aspekte rücken, wie z.B. die Frage nach Sinn und Ziel der Gefängnisstrafe. Auch die gesundheitlichen Gefahren, die sich durch die Inhaftierung ergeben, bleiben oft unbeleuchtet. Jede*r dritte Gefangene leidet unter einer Abhängiskeitserkrankung, auch seelische Erkrankungen wie Depressionen zeigen sich in Gefängnissen signifikant häufiger.
Das Bündnis 'Aktionstage Gefängnis' besteht aus ca. 25 Vereinen und Verbänden, die sich für die Belange von Gefangenen einsetzen. Neben regionalen Vereinen wie der Freien Hilfe Berlin beteiligen sich mit dem Deutschen Caritasverband, der Diakonie, dem AWO Bundesverband und dem Paritätischen Gesamtverband auch vier der großen Wohlfahrtsverbände an den Aktionen.