Arbeit des DRK-Suchdienstes langfristig gesichert

15.07.2017 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Die Arbeit des DRK-Suchdienstes, der bei der Suche nach Vermissten und bei der Familienzusammenführung hilft, wird durch die Bundesregierung langfristig sichergestellt. Das geht aus einer Vereinbarung hervor, die Bundesinnenminister Thomas de Maiziere und DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters Anfang Juli unterzeichnet haben. „Jeder Mensch hat das Recht zu erfahren, was mit vermissten Angehörigen geschehen ist und einen Anspruch, mit ihnen wieder Kontakt aufzunehmen", sagte DRK-Präsident Seiters.

Die neue Vereinbarung zwischen Bundesinnenministerium und Deutschem Roten Kreuz sieht vor, dass der DRK-Suchdienst weiterhin im Auftrag der Bundesregierung Menschen hilft, die infolge von bewaffneten Konflikten, Flucht, Vertreibung und Katastrophen von ihren Angehörigen getrennt wurden, und bei der Familienzusammenführung berät. Ministerium und DRK sind sich außerdem einig, dass die Klärung von Vermisstenschicksalen des Zweiten Weltkrieges noch bis Ende 2023 erfolgen soll und dann ausläuft.

Die Suchdienst-Aufgaben gehören zum humanitären Mandat des Roten Kreuzes. Sie basieren auf den Genfer Abkommen und den Beschlüssen der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Im vergangenen Jahr erreichten den DRK-Suchdienst knapp 2.800 Anfragen von Menschen, die auf der Flucht von Angehörigen getrennt wurden. Das waren soviele wie noch nie, teilte das DRK mit. Zahlenmäßig weiter auf hohem Niveau bewegen sich die Anfragen zur Klärung des Schicksals von Vermissten des Zweiten Weltkrieges. Hierzu gingen im vergangenen Jahr 8.943 Suchanfragen ein. „Vor allem die Kinder- und Enkelgeneration zeigt großes Interesse, wenn es um das Schicksal ihrer Angehörigen aus dem Zweiten Weltkrieg geht", sagte Seiters.

Der DRK-Suchdienst erfüllt seine Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit dem Zentralen Suchdienst des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Die Suchdienst-Leitstelle befindet sich im DRK-Generalsekretariat in Berlin, außerdem gibt es die beiden Standorte Hamburg und München sowie Suchdiensteinrichtungen in den 19 DRK-Landesverbänden mit rund 90 hauptamtlich besetzten Suchdienst-Beratungsstellen und etwa 300 ehrenamtliche Kreisauskunftsbüros.


Quelle: DRK-Presseinformation vom 5. Juli 2017