AWO übernimmt Geschäftsführung der Nationalen Armutskonferenz
Zum Jahreswechsel fand auch in der Geschäftsführung der Nationalen Armutskonferenz (nak) ein Wechsel statt. Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt übernimmt in diesem und im kommenden Jahr das Ruder des bedeutendsten Fachkreises zum Thema Armut in Deutschland.
In den Jahren 2019 und 2020 übernimmt der AWO-Bundesverband die Geschäftsführung der nak. AWO-Präsidiumsmitglied und Sozialdezernent der Landeshauptstadt Kiel, Gerwin Stöcken, wurde Ende November von der Delegiertenversammlung der nak zum Sprecher gewählt. Ein wesentliches Augenmerk möchte Stöcken auf die Bereiche Teilhabe und Armut sowie die Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut legen. Auch der Übergang von Hartz IV in Altersarmut sowie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums soll ein bedeutsame Rolle spielen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die strategische Begleitung der AWO-ISS Studie. Für November 2019 ist eine Veröffentlichung neuer Ergebnisse geplant. Für die Studie wurden im gesamten Bundesgebiet Menschen des Jahrgangs 1993 wissenschaftlich begleitet und quantitativ wie qualitativ zu ihrer Lebenslage befragt. Alle Befragten besuchten in ihrer Kindheit Kindertagesstätten der AWO. Die Betrachtung der heute 25-jährigen Teilnehmer*innen über diesen langen Zeitraum bietet einzigartige Erkenntnisse über Armutsverläufe von Menschen und ihren Familien. Durch die gewonnenen Erkenntnisse soll Armutsprävention zukünftig besser und zielgenauer erfolgen können.
Die AWO möchte die federführende Position in der nak auch dazu nutzen, neue Impulse für eine allgemeine Debatte zu den neuen Herausforderungen des Sozialstaats anzustoßen. Die durch Digitalisierung, demographischen Wandel, Globalisierung und Migration verursachten sozialen Probleme bedürfen aus Sicht der AWO einer neuen Betrachtung. Hierbei verfolgt die AWO die Idee eines präventiv tätigen Wohlfahrtsstats, in dem Menschen mit Armutserfahrung auf Augenhöhe begegnet werden sollte.
Quelle: Pressemitteilung des AWO-Bundesverbands vom 20.12.2018