AWO und Zukunfsforum Familie fordern Stärkung der Familienbildung
Familien leisten den wesentlichen Teil der Sorgearbeit in Deutschland. Um auch Krisen überstehen zu können, benötigen Eltern und Kinder aus allen gesellschaftlichen Schichten phasenweise Unterstützung. Helfen sollen hierbei Einrichtungen der Familienbildung, z.B. Familienberatungsstellen. Die AWO und der ihr nahe stehende Verband Zukunfsforum Familie e.V. fordert eine strukturelle Stärkung dieser Einrichtungen.
Vor diesem Hintergrund haben der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO) und das Zukunftsforum Familie e.V. (ZFF) ein Positionspapier veröffentlicht. Kernforderungen des Papiers sind eine dauerhafte finanzielle Absicherung bestehender Strukturen sowie ein Ausbau dort, wo Menschen keine passenden Angebote vorfinden. Familienbildung muss ein Angebot sein, das Menschen vor Ort wahrnehmen können. Die Autor*innen des Papiers betonen, dass die Unterstützung von Familien eine Thema ist, dass „unabhängig von Bildungsstand oder sozioökonomischem Status" relevant werden könne. Alle Familien hätten mindestens phasenweise ein Interesse daran, sich über Fragen der Erziehung oder eines 'guten' Familienlebens auszutauschen.
Der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler betont die Wichtigkeit familienunterstützender Maßnahmen, die oft bereits präventiv greifen: „Unbestritten trägt Familienbildung mit ihren vielfältigen Angeboten über alle Familienphasen hinweg dazu bei, dass Familienleben gelingen kann und Kinder im Wohlergehen aufwachsen können.“ Christiane Reckmann, Vorsitzende des ZFF, hebt die Herausforderungen hervor, die Familien angesichts des rasanten gesellschaftlichen Wandels meistern müsste. „Ein gutes Familienleben bietet Kindern, Jugendlichen und Eltern Halt und sorgt für ein gesellschaftliches Miteinander. Gleichzeitig stehen Familien heute vielfach vor der Herausforderung, Veränderungen in Gesellschaft, Arbeitswelt und Geschlechterverhältnissen zu leben."
Stadler und Reckmann betonen unisono, wie bedeutsam die finanzielle Absicherung derjenigen Einrichtungen ist, die Familien mit ihren lebensweltnahen Angeboten vor Ort unterstützen können. Familienbildung könne den Familien nur dann als wesentliche Stütze zur Verfügung stehen, wenn Träger und Einrichtungen über Planungssicherheit verfügen. Hierzu zählt für die Verfasser*innen des Positionspapier nicht nur die finanzielle Ausstattung. Auch erschweren die mitunter komplizierten Förderstrukturen die Arbeit zum Teil, vor allem dann, wenn Bund, Länder und Kommunen unterschiedliche Zielrichtungen verfolgen.
Doch müsse auch der Stellenwert der Familienbildung innerhalb des Systems der Kinder- und Jugendhilfe insgesamt gestärkt werden, denn häufig tritt die Bedeutung von Familienberatungsstellen und vergleichbaren Einrichtungen im Gesamtgefüge etwas in den Hintergrund. Der AWO-Vorsitzende Stadler fasst aus diesem Grund zusammen: „Familienbildung als Chance und Maßnahme universeller Prävention muss ernstgenommen und gestärkt werden!"
Hier geht es zum gemeinsamen Poistionspapier von AWO und FFZ.