Bundestag beschließt Vergütungserhöhung für Berufsbetreuer
Berufsbetreuerinnen und Betreuer sollen nach dem Willen des Bundestages künftig höhere Stundensätze erhalten. Das Parlament beschloss eine Erhöhung der Stundensätze um 15 Prozent nach zwölf Jahren. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Berufsbereier/innen (BdB), Thorsten Becker, appelliert nun an die Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer, die im Bundesrat voraussichtlich am 7. Juli über die Gesetzesinitiative zu beraten haben, zuzustimmen.
„Mit einer Erhöhung um 15 Prozent wäre das Überleben des Systems kurzfristig gesichert – ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Qualitätsverbesserung in der gesetzlichen Betreuung, für die sich der BdB seit Jahren einsetzt", so Thorsten Becker weiter: „Wir erwarten von den Ministerpräsidenten, dass Sie ihrer Verantwortung gegenüber Menschen in Deutschland gerecht werden, die eine/n Betreuer/in an ihrer Seite haben."
Eine grundlegende Reform fordert auch die von der Bundesregierung unterschriebene UN-Behindertenrechtskonvention. „Eines der wichtigen Themen hierbei ist, dass Betreuerinnen und Betreuer mehr Zeit für die Arbeit zur Unterstützung ihrer Klientinnen und Klienten zur Verfügung gestellt bekommen", so Thorsten Becker. Dies belegen auch Ergebnisse der Studie „Qualität in der rechtlichen Betreuung" des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV). Auf der Grundlage des vollständigen Berichts dieser Studie wird der BdB ab Sommer mit der Politik und den zuständigen Bundes- und Landesministerien die dringend notwendigen strukturellen Veränderungen im Betreuungsrecht erörtern und umsetzen.
Quelle: Presseinformation des Bundesverbandes der Berufsbetreuer und Berufsbetreuerinnen vom 19. Mai 2017