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Cannabiskonsum bei jungen Menschen steigt weiter an

Am vergangenen Mittwoch war Weltdrogentag. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nahm den Tag zum Anlass auf ein weiterhin relevantes Problem aufmerksam zu machen: Der Cannabiskonsum junger Menschen nimmt weiter zu, inklusive einer Tendenz zur Verharmlosung der Droge.

Die aktuelle bundesweite BZgA-Repräsentativbefragung im Jahr 2018 belegt, dass 22 Prozent der 18- bis 25-Jährigen in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert haben. Im Jahr 2016 waren es 16,8 Prozent und im Jahr 2008 noch 11,6 Prozent. Dieser deutliche Anstieg zeigt sich sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Befragten. Anstiege sind auch in der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen zu beobachten: Aktuell geben 8,0 Prozent der Jugendlichen an, Cannabis mindestens einmal in den letzten zwölf Monaten konsumiert zu haben. Im Jahr 2016 waren es 6,9 Prozent, im Jahr 2011 noch 4,6 Prozent.

Für die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, sind die Zahlen alarmierend: „Wer behauptet, Cannabis ist ungefährlich, der irrt sich gewaltig! Cannabis ist und bleibt eine Droge mit hohen gesundheitlichen Risiken, gerade für regelmäßig konsumierende Jugendliche."

Auch die Leiterin der BZgA, Dr. Heidrun Thaiss, weist explizit auf die Gefahr einer psychischen Erkrankung durch regelmäßigen Cannabiskonsum hin: "Je früher und je häufiger konsumiert wird, desto größer ist das Risiko, an einer Psychose zu erkranken." Aus diesem Grund habe sich die BZgA dem Thema Cannabis verstärkt angenommen, z.B. in  Form von Präventionsangeboten an Schulen, die bereits angelaufen oder in Planung sind.

Zudem bietet das Portal www.drugcom.de wissenschaftlich fundierte Informationen zu Cannabis. Auf der Seite kann mit Hilfe des „Cannabis-Check“ das eigene Konsumverhalten überprüft werden, um eine Risikoeinschätzung zu erhalten. Außerdem bietet die BZgA Unterstützung bei einer Konsumreduzierung mit dem Online-Verhaltensänderungsprogramm „Quit the Shit“ sowie einen dazugehörigen Chat an. Der Drugcom-Chat bietet werktags zwischen 15 und 17 Uhr persönliche Beratung. Als Social-Media-Angebot ergänzt ein YouTube-Kanal mit kurzen Erklärvideos zu Wirkung und Risiken von Cannabis die Informationen von www.drugcom.de.


Quelle: Pressemitteilung der BZgA vom 24.6.2019