Droht die politische Hängepartie im Gesundheitswesen?

03.10.2017 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Gesundheit und Pflege zählen aus Sicht des Klinikträgers BDH zu den Fundamentalthemen der anstehenden Legislaturperiode. Für die Vorsitzende vom BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse Müller droht mit Blick auf die erheblich divergenten Vorstellungen von CDU/CSU, FDP und Grünen  die Anbahnung einer „Jamaikakoalition" zu ganz erheblichen Verzögerungen notwendiger Reformschritte im Gesundheitswesen zu führen.

Das vorzeitige Ausscheiden der SPD vor den Sondierungsgesprächen erschwere eine Regierungsbildung ungemein. Der Reformdruck im Gesundheitswesen und der Pflege bleibe ungeachtet komplizierter Sondierungsgespräche zwischen den „Jamaikaparteien" dennoch hoch. Müller erklärt: "Dass qualitativ hochwertige medizinische Versorgung und eine generelle Aufwertung des Pflegeberufs in Zeiten alternder Bevölkerung und eines grassierenden Fachkräftemangels fiskalisch anspruchsvolle Baustellen sein werden, ist offensichtlich und muss von der Politik ehrlich kommuniziert werden. Patientengerechte Pflegeschlüssel, wohnortnahe ambulante Versorgungsstrukturen und rentenrechtliche Anerkennung privat geleisteter Pflegezeiten sind nur umsetzbar, wenn die Bürger thematisch sensibilisiert werden und ein transparenter Reformpfad beschrieben wird." Eine der zahlreichen unerledigten Baustellen der medizinischen Daseinsvorsorge sei zudem die Telemedizin.

Die Parteien stehen in der Pflicht, eine stabile Koalition zu bilden, um einen Gesundheitspakt zu schmieden, der das deutsche Gesundheitssystem innovativ und wirtschaftlich, zum Wohle der Patienten, in die Zukunft führt, so Müller weiter


Quelle: Presseinformation von BDH Bundesverband Rehabilitation am 28. September 2017