Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung der Hospizarbeit gestartet
Inwieweit ist Hospizpraxis und Hospizkultur noch Bürgerbewegung, wie ist diese in der Bevölkerung verankert, welche Bedeutung hat sie in der palliativen Versorgung? Mit ihrem Forschungsprojekt „Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement in der Hospizarbeit – Merkmale, Entwicklungen und Zukunftsperspektiven" will der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) auf diese und andere Fragen Antworten geben. Es soll dazu dienen, ein tragfähiges empirisches Fundament für die Weiterentwicklung der Hospizpraxis und Hospizkultur zur Verfügung zu stellen.
Ehrenamtlichkeit habe sich als tragender Boden der Hospiz- und Palliativarbeit in den vergangenen Jahren deutlich verändert, heißt es dazu. Um wichtige Grundlagen für die Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung des Engagements in der Bevölkerung für sterbende Menschen zu schaffen, bedürfe es der wissenschaftlichen Auseinandersetzung
„Die Hospizarbeit in Deutschland wurzelt im bürgerschaftlichen Engagement zunächst weniger Pioniere in den 1980er Jahren. Heute ist sie die praktische Antwort auf die Frage, wie Menschen gerade am Lebensende in dieser Gesellschaft angenommen und in für sie wichtigen sozialen Bezügen gehalten werden können", so Prof. Dr. Werner Schneider von der Universität Augsburg und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des DHPV. „Dabei geht es um ein tieferes Verständnis davon, was in der Praxis von ehrenamtlicher Sorge für ein gutes Lebensende von Bedeutung sein kann. Um auch in Zukunft eine zugewandte hospizliche Begleitung gewährleisten zu können, möchten wir unter anderem wissen, wie das hohe Potential von Menschen, die generell zu ehrenamtlichem Engagement bereit wären, für die Hospizbewegung erreicht werden kann."
Zur Klärung dieser Fragen arbeiten nach Angaben des DHPV namhafte Forscherpersönlichkeiten, die alle auch dem wissenschaftlichen Beirat des DHPV angehören, in diesem kooperativen Verbundprojekt zusammen. Neben Prof. Dr. Werner Schneider sind das Prof. DDr. Reimer Gronemeyer, Gießen; Prof. Dr. Andreas Heller, Wien, und Prof. Dr. Thomas Klie, Freiburg. Ihr Forschungsziel für die Praxis sei, ehrenamtliche Arbeit und damit die Hospizvereine als Organisationsform bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamtlichkeit zu stärken.
Dazu wird das Projekt Fragen zu Einstellungen in der Bevölkerung zur ehrenamtlichen Unterstützung Sterbender, die Sicht von Hausärzten und Pflegediensten, die Erfahrungen Ehrenamtlicher sowie den Zusammenhang von Ehrenamt und Zugangsgerechtigkeit verfolgen.
Das Projekt läuft bis zum 30. Juni 2018 und wird vom DHPV gefördert.
Mehr Informationen finden Sie unter www.dhpv.de/presseerklaerung_detail/items/forschungsprojekt-zu-ehrenamtlichkeit-und-buergerschaftlichem-engagement-in-der-hospizarbeit-gestartet.html
Quelle: Presseinformation des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes vom 19. Mai 2017