Hebammenstudium: Niedersachsen startet an zwei Standorten
Gemäß EU-Richtlinie müssen alle Mitgliedsstaaten die Qualifizierung von Hebammen über ein Studium sicherstellen. Wenn auch langsamer als anderswo, schreitet schreitet die Akademisierung in Deutschland voran. Die nächsten Studiengänge starten mit Beginn des Wintersemesters, unter anderem in Niedersachsen.
Wie das niedersächsische Wissenschaftsministerium mitteilt, starten die kooperativen Studiengänge in Oldenburg und Hildesheim. An beiden Standorten werden Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften zusammenarbeiten und ihre jeweilige Expertise in die Qualifizierung der angehenden Hebammen einbringen. Wissenschaftsminister Björn Thümler ist stolz auf die aus seiner Sicht gelungenen Vorbereitungen: „Es ist uns mit großem Engagement und Unterstützung aller Beteiligten gelungen, diesen zukunftsweisenden Ausbildungsweg anzubieten. Damit gehört Niedersachsen bundesweit zu den Vorreitern bei der akademischen Hebammenausbildung." Die Anforderungen an Hebammen seien in den vergangenen Jahren gewachsen, auch fehlten Hebammen. Mit dem neuen Studienangebot sorgen wir dafür, dass genügend Fachkräfte hervorragend ausgebildet werden", betont Thümler.
Die Akademisierung wird vom Deutschen Hebammenverband (DHV) befürwortet, der die verbesserte Ausbildung als angemessene Reaktion auf die gestiegene Verantwortung der Hebammen ansieht. Das Studium werde, so der DHV, Erkenntnisse aus den Hebammenwissenschaften und wissenschaftliche Methodenkompetenz vermitteln. Gleichwohl werde die praktische Ausbildung weiterhin einen hohen Stellenwert haben, da der Hebammenberuf eine hohe praktische Kompetenz erfordere. Ziel sei, dass Hebammen mit Abschluss ihres Studiums zu reflektierenden und reflektierten Praktikerinnen würden, die auch evidenzbasiertes Wissen in den Berufsalltag integrieren.
Auch in anderen Bundesländern sind bereits Hebammestudiengänge gestartet, so z.B. in Köln, Bochum, Düsseldorf, Hamburg, Regensburg und weiteren Standorten.