Initiative "Digital für alle" startet
Zahlreiche Organisationen haben sich zusammengeschlossen, damit die großen Vorteile der digitalen Welt allen Menschen zu Gute kommen. 2020 findet zudem der erste deutsche "Digitaltag" statt, auf dem nun jedes Jahr spannende und Projektideen vorgestellt werden und eine Plattform zum Austausch geschaffen werden soll.
Insgesamt 21 Organisationen - Verbände aus Wirtschaft und Sozialem sowie öffentliche Institutionen - haben auf der Bundespressekonferenz den Startschuss für ihre Initiative "Digital für alle" gegeben. Hintergrund ist die Sorge, dass die Entwicklungen der Digitalisierung, die mitunter zu rasend schnellen Veränderungen führen, zu einer weiteren sozialen Spaltung führen. Aus Sicht der Initiator*innen sollten "alle Menschen in die Lage versetzt werden, sich selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen."
So besteht durchaus die Gefahr, dass z.B. ältere Menschen - vor allem im ländlichen Raum - den Anschluss verpassen, weil sie bestimmte Angebote gar nicht kennen, geschweige denn nutzen können, nämlich dort, wo es noch gar kein schnelles Internet gibt. Die zunehmende Beschleunigung lässt außerdem befürchten, dass Menschen nicht mehr verstehen, wie bestimmte Prozesse funktionieren, die auch für ihren Alltag relevant sind, z.B. im Zuge der Digitalisierung behördlicher Angelegenheiten.
Auf der Homepage der Initiative heißt es wörtlich: "Statt nur in Talkshows oder in Expertenrunden über eine wünschenswerte Zukunft zu diskutieren, möchten wir Foren eröffnen, an denen alle teilnehmen können. Auf lokaler Ebene wird die Digitalisierung ein Teil der Lebenswirklichkeit der Menschen, hier müssen wir sie diskutieren." Aus diesem Grund soll ab 2020 jährlich ein "Digitaltag" stattfinden.
Die Initiative verfügt über einen hochrangig besetzten Beirat, der sicherstellen soll, dass auch die Politik Kenntnis über die Ideen und Anregungen des breiten Bündnisses erlangt. Neben dem Präsidenten des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, und dem Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, gehören dem Beirat auch die Präsidenten der drei konfessionll gebundenen Wohlfahrtsverbände an: Ulrich Lilie (Diakonie) Peter Neher (Caritas) und Abraham Lehrer (Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland).