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Karneval wird inklusiv - zumindest in Aachen

Man liebt ihn oder man hasst ihn. Für die einen ist es die schönste Zeit des Jahres, für die anderen ein Grund zu verreisen. Im dichten Gedränge ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oft kaum an ein entspanntes Mitfeiern zu denken. Das soll sich ändern - der Aachener Karnevalszug macht den Anfang.

Mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinand (LVR) ermöglicht der Aachener Karnevalsverein auf den Zügen durch Aachen die barrierefreie Mitfahrt auf dem barrierefreien Wagen 'Fastelovvajong' (Fastnachtwaggon) - passend zum Sessionsmotto des Aachener Karnevalsprinzen Martin I. „Öcher Fastelovvend - All inKlusiVe!“ (Aachener Fastnacht - Alles inklusive".

Auf dem Fastelovvajong können Jecke im Rollstuhl die großen Aachener Züge von oben sehen, sich zujubeln lassen, Kamelle werfen und so aktiv am Zug teilnehmen. Der Wagen verfügt über ein Liftsystem, Befestigungsmöglichkeiten für die Rollstühle und eine spezielle Geländerkonstruktion für freie Sicht. Acht konventionelle und zwei Groß-Rollstühle finden auf dem Gefährt Platz.

Premiere feiern wird der Fastelovvajong bereits einen Tag vorm Rosenmontag, wenn beim Kinderkostümzug am Tulpensonntag die kleinen Jecken im Rollstuhl Kamelle werfen. Am Rosenmontag sind dann die auf den Rollstuhl angewiesenen Erwachsenen an der Reihe. Auch für die folgenden Jahre ist der barrierefreie Wagen im Aachener Straßenkarneval fest eingeplant. Außerdem soll er bei anderen inklusiven Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Die Plätze für den diesjährigen Tulpensonntag und Rosenmontag werden verlost. Bewerbungen sind bis zum 27. Januar möglich.

Mit seiner Initiative „Karneval für alle" macht sich der LVR bereits in der siebten Session dafür stark, dass auch Menschen mit Behinderung mitfeiern können. In der aktuellen Session macht die LVR-Initiative rheinlandweit wieder zahlreiche Angebote im Sitzungs- und Straßenkarneval, unter anderem auch für Gehörlose, Blinde und Menschen mit geistiger Behinderung.

Hier kann man sich um die Plätze bewerben. 


Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) vom 15.1.2020