Kinderkrankengeld-Anträge 2021 massiv gestiegen
Die Antragszahlen auf Kinderkrankengeld sind im Jahr 2021 deutlich gestiegen, wie eine Auswertung der Techniker Krankenkasse zeigt. Im Vergleich zum jahr 2019 sogar um 57 Prozent. Verantwortlich für einen Großteil davon sind wohl auch durch Kita- und Schulschließungen bedingte Betreuungslücken.
Die Zahl der Anträge auf Kinderkrankengeld ist im Jahr 2021 massiv gestiegen, wie eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl der Anträge 2021 um 123 Prozent gestiegen (von 352.962 in 2020 auf 786.434 in 2021), im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 57 Prozent (von 500.803 in 2019 auf 786.434 in 2021).
Ein Drittel der Anträge entfällt auf neues Corona-Kinderkrankengeld
Ursache für den starken Anstieg sind nach Einschätzung von Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, zwei Faktoren. Zum einen wurde aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr der Kinderkrankengeld-Anspruch auf 30 Tage pro Kind angehoben und das Corona-Kinderkrankengeld neu geschaffen. Die neue Leistung ermögliche es Eltern, für die Betreuung ihrer Kinder zu Hause zu bleiben, wenn Schulen oder Kitas pandemiebedingt geschlossen sind. "2021 sind 295.000 Anträge auf das neue Corona-bedingte Kinderkrankengeld bei uns eingegangen, das macht ein Drittel aller Anträge aus. Der Großteil davon erreichte uns zwischen Januar und März", so Baas.
Ungewöhnlicher Anstieg im Sommer und Herbst
Der zweite Faktor für den starken Kinderkrankengeld-Anstieg sei die außergewöhnlich hohe Anzahl von Anträgen im Sommer. "Normalerweise steigen die Zahlen während der Erkältungszeit im Winter und Frühjahr und flachen im Sommer und Herbst ab. Das war letztes Jahr anders. Wir haben zwischen September und November 2021 mehr als doppelt so viele Anträge bekommen wie 2020", sagt Baas (September 2020: 34.179, September 2021: 59.762, Oktober 2020: 27.383, Oktober 2021: 71.404, November 2020: 31.989, November 2021: 73.302). Die Zahlen decken sich mit Berichten aus Kinderarztpraxen, wonach in diesem Sommer ein Anstieg der Virusinfekte beobachtet wurde.
Quelle: Pressemitteilung der TK vom 19.01.2022