Lebenshilfe für Bundestagsdebatte zu vorgeburtlichen Bluttests

16.10.2018 | Sozialpolitik | Nachrichten

Vorgeburtliche Bluttests sind umstritten. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe fürchtet, dass der Druck auf Schwangere steigt und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema - auch im Deutschen Bundestag.

Zahlreiche Bundestagsabgeordnete setzen sich mit einem fraktionsübergreifenden Positionspapier dafür ein, dass im Deutschen Bundestag über die gesellschaftlichen und ethischen Folgen von vorgeburtlichen Bluttests gesprochen werden muss. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe unterstützt die Forderung nach einer solchen Bundestagsdebatte. Sie befürchtet, dass die Bluttests zur Regel-Untersuchung in der Schwangerschaft werden.

„Mit den neuen Methoden der Pränataldiagnostik geraten Eltern von Kindern mit Behinderung immer stärker unter Rechtfertigungsdruck und die Menschen mit Behinderung selbst bekommen immer mehr das Gefühl, in dieser Gesellschaft nicht gewollt zu sein“, sagt Monika Haslberger, stellvertretende Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Mutter einer erwachsenen Tochter mit Down-Syndrom. „Diese Tests dienen keiner medizinischen Behandlung. Sie schaffen nicht mal Klarheit darüber, ob tatsächlich ein Down-Syndrom vorliegt – etwa jedes fünfte Ergebnis eines Down-Syndroms ist fehlerhaft: Die Schwangeren erwarten gar kein Kind mit Down-Syndrom. Wenn ein Down-Syndrom diagnostiziert wird, führt das in den allermeisten Fällen zur Abtreibung des Kindes.“


Quelle: Pressemitteilung der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. vom 11.10.2018