Nepal: Nach dem großen Beben wird immer noch Hilfe gebraucht
Die Spendenbereitschaft nach der großen Erdbebenkatastrophe in Nepal verhalf zu insgesamt 26 Millionen Euro. Über vier Millionen Euro wurden allein in den Wiederaufbau der örtlichen Infrastruktur sowie für Bildungsmaßnahmen in Nepal eingesetzt. Das bilanziert Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von Aktion Deutschland Hilft, zwei Jahre nach dem großen Beben, bei dem fast 9.000 Menschen starben, über 22.000 verletzt wurden und Millionen Menschen ihr Zuhause verloren.
"Dank der vielen Spenden aus Deutschland konnten die Hilfsorganisationen im Bündnis 55 Hilfsprojekte für die Betroffenen des Erdbebens durchführen. Trotzdem erkennen wir, dass die Menschen in Nepal auch noch zwei Jahre nach dem Erdbeben Unterstützung benötigen", so Roßbach.
Spürbar seien noch die Folgen der Verzögerung. Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben konnte, vor allem aufgrund bürokratischer Hürden, nur schleppend starten. Margret Müller, Projektreferentin für Asien bei action medeor, berichtet: "Problematisch war die Zusage der Regierung, Menschen im Wiederaufbau ihrer Häuser zu unterstützen. Der langwierige Prozess, bis Richtlinien für die zu bauenden Häuser erarbeitet und die ersten Raten ausgezahlt wurden, führte dazu, dass viele Menschen verpflichtet sind, noch immer in temporären Unterkünften zu warten."
Die Bündnisorganisation Habitat for Humanity ist in den Regionen Kavre und Nuwakot aktiv. Direkt nach der Katastrophe stellte sie für mehr als 25.000 Menschen Notunterkünfte bereit und hat gemeinsam mit den betroffenen Menschen erdbebensichere Häuser aus Ziegelsteinen, Zement und Bambus gebaut. Durch die Verwendung einheimischer Materialien stärkt der Wiederaufbau ebenso den nationalen Markt.
Insgesamt leisten 19 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft Katastrophenhilfe in Nepal: action medeor beteiligt sich unter anderem am Bau sanitärer Anlagen in Schulen und sensibilisiert Lehrer und Schüler in Schulungen für angemessene Hygiene Das Kinderhilfswerk Global Care hilft zusammen mit seinem Partner Asal Chhimekee Nepal beim Wiederaufbau einer Schule mit acht neuen Klassenräumen im Distrikt Gorkha. Daneben führten sie Schulungen zur Katastrophenvorsorge durch, welche die Menschen auch zukünftig motivieren sollen, selbst Hilfe zu leisten
Malteser International ist in den Distrikten Sindhulpalchowk, Kavrepalanchowk und Nuwakot aktiv. Dort bauen sie zum Beispiel drei Gesundheitsstationen wieder auf und statten weitere fünfzehn Stationen mit medizinischem Basis-Equipment aus. Daneben bilden sie Gesundheitspersonal, Gemeindefreiwillige und Lehrer zur Erkennung und Behandlung von psychischen Erkrankungen aus, um auch den langfristigen Folgen des Erdbebens vorzubeugen
Quelle: Pressemitteilung von Aktion "Deutschland Hilft" vom 20. April 2017