Neue Allianzen für den altersgerechten Umbau Deutschlands
Wie es durch verstärkte Kooperation von Kommunen und Zivilgesellschaft gelingen kann, einen vitalen ländlichen Raum für eine alternde Gesellschaft zu bewahren und die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen in Stadt und Land sicherzustellen, erörterten Vertreterinnen und Vertreter der Diakonie Deutschland und des Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) auf einer gemeinsamen Fachtagung in Bad Soden. Die gemeinsame Veranstaltung "Altwerden im ländlichen Raum" soll Auftakt von weiteren Kooperationen von Diakonie Deutschland und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sein.
Hierzu erklärte der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie: "Um die Lebensverhältnisse für alte Menschen in strukturschwachen Regionen zu verbessern, müssen wir alle Potenziale der Zivilgesellschaft nutzen. Kirche und Diakonie sind bereits erprobte Partnerinnen, die über viele Ressourcen wie engagierte Mitglieder oder Räume verfügen. Wir brauchen auch neue und ungewöhnliche Allianzen, Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich anstecken lassen, Bündnisse schmieden und gute Ideen mit anderen teilen."
Eine selbstständige Lebensführung der älter werdenden Bevölkerung in der Gemeinde sicherzustellen, kann auch für Dr. Gerd Landsberg, geschäftsführendes
Präsidialmitglied des DStGB, nur gelingen "wenn wir bereit sind, neue Wege zu gehen und Alterung als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begreifen". Landsberg zählt zu den dafür zu bearbeitenden Handlungsfeldern beispielsweise barrierearmes Wohnen, neue Wohnformen für mehrere Generationen unter einem Dach, eine flächendeckende ärztliche Versorgung, Mobilitätsangebote und Möglichkeiten, aber auch der kulturellen Teilhabe in Stadt und auf dem Land.
Einig sind sich Lilie und Landsberg, dass bei der Bewältigung des demografischen Wandels und der örtlichen Gestaltung des Alterungsprozesses Bund und Länder gefordert sind, die Finanzkraft der Kommunen zu stärken. Da die Menschen auch im Alter so lange wie möglich selbstständig zu Hause wohnen möchten, ist ein gut strukturiertes und vernetztes Hilfesystem vor Ort unerlässlich. "Dies kann nur erreicht werden, wenn Kommunen, Kirchen, Verbände und Vereine an einem Strang ziehen" so Lilie und Landsberg abschließend.
Quelle: Presseinformation der Diakonie Deutschland vom 18. Mai 2017