Neue Verbandsspitze beim LWV Hessen

Neue Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen wird die SPD-Politikerin Susanne Selbert. Sie folgt dem jetzigen Verbandschef Uwe Brückmann (CDU). Die LWV-Verbandsversammlung wählte die Vize-Landrätin des Landkreises Kassel mit 46 von 74 Stimmen, wie der Verband mitteilte. Eine neue politische Mehrheit hatte den Wechsel eingeläutet. SPD, Grüne, FDP und Freie Wähler bilden in dieser Legislaturperiode eine Koalition.

Wiedergewählt wurde der Erste Beigeordnete Dr. Andreas Jürgens (Bündnis 90/Die Grünen). Die Abgeordneten der Verbandsversammlung als oberstes Organ des LWV wählten mit Dieter Schütz, Kreisvorsitzender der FDP Waldeck-Frankenberg, erstmals einen dritten hauptamtlichen Beigeordneten. Die Amtszeit der Landesdirektorin und hauptamtlichen Beigeordneten beträgt sechs Jahre. Antreten werden Selbert und Schütz ihr Amt am 1. Januar 2018.

Ingesamt 75 Abgeordnete aus sieben politischen Fraktionen hat die LWV-Verbandsversammlung, gewählt von Stadtverordnetenversammlungen kreisfreier Städte und Landkreistage in Hessen. Als sogenanntes Hessisches Sozialparlament haben sie erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der sozialen Infrastruktur in Hessen.

Erstmals werden im kommenden Jahr die LWV-Ausgaben nach eigenen Angaben die Zwei-Milliarden-Marke überschreiten: 2,05 Milliarden Euro (2017: 1,97 Milliarden Euro). Rund 1,395 Milliarden Euro (2017: 1,318 Milliarden Euro) davon tragen laut LWV die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte über die Verbandsumlage. Finanziert werden damit vor allem Leistungen der Überörtlichen Sozialhilfe. Vor allem würden Menschen mit Behinderung in den Bereichen Wohnen und Arbeiten unterstützt. Insgesamt spricht der LWV von 58.500 behinderten, kranken und sozial benachteiligten Menschen, die in Hessen 2018 Alltagsuntersützung erhalten sollen. Das seien rund 700 Männer und Frauen mehr als jetzt. Neben den Sozialhilfekosten sind im LWV-Haushaltsentwurf unter anderem Leistungen für Kriegs- und Gewaltopfer (29,91 Millionen Euro) und für schwerbehinderte Menschen im Beruf (64,19 Millionen Euro) vorgesehen, ebenso Mittel für die eigenen Förderschulen sowie für die Frühförderung sinnesbehinderter Kinder.


Quelle: Presseinformationen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen