Offene Jugendarbeit findet weiterhin statt - digital
Die Auswirkungen der Corona-Krise führen gelegentlich zu dem Trugschluss, dass die gesamte soziale Infrastruktur 'außer Betrieb' ist, insbesondere auch offene und freiwillige Angebote. Die Arbeitsgemeinschaft Offene Türen Nordrhein-Westfalen e.V. (AGOT-NRW) stellt klar, dass dies nicht so ist. Mithilfe einer digitalen Landkarte kann man nachschauen, was vor Ort noch so los ist.
Im Zuge der Bewältigung der Corona-Verbreitung wurden alle Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in NRW ab dem 17.3.2020 geschlossen. Sämtliche geplanten Maßnahmen, Ferienfahrten, Angebote und Projekte mussten bis auf weiteres abgesagt werden. Die Schließung der Einrichtungen trifft viele Kinder und Jugendliche, Ihre sozialen Kontakte sind derzeit ohnehin reduziert und eingeschränkt; sie geraten in häusliche Isolation mit möglichen negativen Folgen.
Die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit signalisieren der Schließung zum Trotz, dass sie weiterhin für ihre Kinder und Jugendlichen da und für ihre Fragen ansprechbar sind. Innerhalb kürzester Zeit organisierten sich die Einrichtungen und stellten diverse digitale und analoge, kontaktlose Angebote zusammen. Um ihren Auftrag auch in Zeiten von Einrichtungsschließungen und Kontaktbeschränkungen gerecht zu werden, wird der Kontakt zu den jungen Menschen nun auf diversen anderen Wegen gesucht und sichergestellt.
Digitale Landkarte hilft bei der Suche nach Angeboten
Die AGOT-NRW bündelt nun Angebote während Corona auf einer digitalen Landkarte. Dabei sind einerseits sehr vielseitige digitale Angebote entstanden, wie online-Backkurse, gemeinsame online-Spiele, online-Sprechstunden, online Kreativ- und Sportangebote bis hin zu kompletten virtuelle Jugendzentren und vieles mehr. Andererseits wurden aber auch sehr viele analoge Angebote entwickelt, wie das Verteilen von Waffeln an die bekannten Kinder und Jugendlichen, Spieleverleihe oder das Verteilen von Bastelmaterialpäckchen um nur einige Beispiele zu nennen. Gerade diese analogen Angebote sind für Kinder und Jugendliche wichtig, die keinen uneingeschränkten Zugang zum Internet haben. Verteilende Jugendarbeiter*innen werden bereits von den Balkonen der Wohnungen sehnsüchtig erwartet, damit beispielsweise gebastelt werden kann.
Nach und nach werden weiter alle zurückgemeldeten Angebote der Einrichtungen auf dieser interaktiven Karte dargestellt. Darüber hinaus arbeiten wir an der Verarbeitung weiterer Angaben und Antworten aus der Umfrage, an der schon jetzt sehr viele Einrichtungen teilgenommen haben und weitere teilnehmen werden. Es muss allerdings beachtet werden, dass es sich hier um eine beispielhafte Darstellung einzelner Einrichtungen handelt, also kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht.
Quelle: Mit Informationen der Arbeitsgemeinschaft Offene Türen Nordrhein-Westfalen e.V. vom 29.4.2020