IT-Report: Reif für Strategien der Digitalisierung?

Zum zehnten Mal stand die Digitalisierung in der Sozialwirtschaft in einem IT-Report der Arbeitsstelle für Sozialinformatik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt auf dem Prüfstand. Eine Reihe von Lücken offenbarten sich dabei in sozialen Einrichtungen. Das stellten die Autoren der jährlichen Analyse, Prof. Helmut Kreidenweis und Prof. Dr. Dietmar Wolff, fest.

Teils fehle es noch an wichtigen Grundlagen, um die jeweiligen Abläufe in einem IT-System widerzuspiegeln, insbesondere an der "ausreichenden Reife des Prozessmanagements". Mit den Funktionen der angebotenen Softwarelösungen seien die Anwenderinnen und Anwender zwar weitgehend zufrieden. Jedoch würden sich bei der Flexibilität und Bedienerfreundlichkeit der Programme zwischen den Wünschen und der Umsetzung in der aktuell eingesetzten Software noch große Lücken auftun.

Darüber hinaus seien erst weniger als Dreiviertel (68 Prozent) der befragten Leitungskräfte und IT-Verantwortlichen mit ihrem eigenen Kenntnisstand zufrieden. In den Leitungsgremien werde IT am häufigsten im Zusammenhang mit Datenschutz und IT-Sicherheit sowie mit Beschaffung von Hard- und Software thematisiert. Eine Auseinandersetzung mit der eigenen IT-Strategie finde dort hingegen nur selten statt. Erstmals untersuchte der IT-Report auch das Thema Telefonie und zeigte laut Analsysteam durchwachsenes Bild: alte und neue Technologien halten sich danach die Waage, moderne Formen der Integration von Telefonie und Computer würden dagegen bislang eher selten genutzt.

Geradezu euphorisch zeigen sich die im IT-Report ebenso befragten Anbieter von Branchensoftware. Sowohl ihre Zufriedenheit mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr als auch ihre Erwartungen für die nahe Zukunft erreichten die höchsten bislang gemessenen Werte. Das enspricht laut Autorenteam sowohl der durchschnittlichen Zahl der in der Sozialwirtschaft ausgestatteten IT-Arbeitsplätze als auch der kontinuierlichen Umsätzesteigerungenn seit einigen Jahren. Deutlich ausbaufähig seien jedoch noch Funktionalitäten, die für den digitalen Wandel in der Branche benötigt werden: Zugänge für Klienten oder deren Angehörige zur Branchensoftware bieten erst 20 Prozent und lediglich 24 Prozent stellen ihre Software komplett als browserbasierte Lösung bereit. Weiter ist der Markt schon bei Mobil- und Cloudlösungen: sie werden von 64 beziehungsweise 70 Prozent der teilnehmenden Firmen angeboten.

Der IT-Report für die Sozialwirtschaft 2017 kann zum Preis von 68,– Euro inkl. Versand bezogen werden. Weitere Informationen unter www.sozialinformatik.de


Quelle: Presseinformation der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vom 17. Juli 2017