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Schutzkonzept gegen sexuellen Missbrauch beschlossen

Um sexuellem Missbrauch zukünftig auch strukturell besser entgegenwirken zu können, hat das Bundeskabinett das von Familienministerin Giffey vorgelegte Schutzkonzept beschlossen.Somit ist auch der Weg für die dauerhafte Einrichtung des Amts eines Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs geebnet.

Im Jahr 2017 wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) etwa 13.000 Fälle sexuellen Missbrauchs angezeigt sowie fast 8.000 Fälle von Kinder- und Jugendpornografie. 1.600 Opfer waren jünger als sechs Jahre. Aktuelle Forschungen lassen den Schluss zu, dass ca. 15% der Erwachsenen in Deutschland in ihrer Kindheit und Jugend sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht für Deutschland von einer Million betroffener Mädchen und Jungen aus, die sexuelle Gewalt erlebt haben oder erleben. Das sind pro Schulklasse ein bis zwei betroffene Kinder.

Nicht zuletzt diese alarmierenden Zahlen machen deutlich, dass auch auf strukteller Ebene dringender Handlungsbedarf besteht. Unter Federführung der zuständigen Ministerin, Franziska Giffey, wurde daher in den vergangenen Monaten ein Schutzkonzept entwickelt, in dessen Mittelpunkt die dauerhafte Einrichtung des Amtes eines Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs steht.

Der Beauftragte selbst, Johannes-Wilhelm Rörig, zeigt sich zufrieden: "Der Kabinettbeschluss zeigt, dass sich unser Blick auf sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren grundlegend geändert hat. Das enorme Ausmaß und die schweren Folgen sind in Politik und Gesellschaft angekommen." Diese aus seiner Sicht positive Entwicklung sei "den Betroffenen und ihrem Mut" zu verdanken. Rörig begrüßt, dass nun auch dauerhafte Strukturen geschaffen werden und so die Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nun stärker in den Vordergrund rückt.

Ministerin Giffey fordert daher alle Bürgerinnen und Bürger auf: "Wir müssen uns mit aller Kraft dafür einsetzen, damit jedes Kind frei von sexualisierter Gewalt aufwachsen kann.“


Quelle: Pressemitteilung des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs vom 12.12.2018