Sexueller Kindesmissbrauch: Ohne Aufarbeitung kein nachhaltiger Schutz davor
In einem Gespräch mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender betonte Prof. Dr. Sabine Andresen, Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, das große Ausmaß sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland.
„Durch die vielen vertraulichen Anhörungen und schriftlichen Berichte von Betroffenen und auch die öffentlichen Hearings, die die Kommission bisher durchgeführt hat, wird deutlich, wie groß die Dimension sexuellen Kindesmissbrauchs ist und wie schwerwiegend die Folgen für Betroffene sind." [...] „Uns allen muss klar sein: Aufarbeitung braucht Zeit und einen langen Atem. Ohne Aufarbeitung der Fehler und Versäumnisse der Vergangenheit kann kein nachhaltiger Schutz von Kindern und Jugendlichen gelingen.", so Andresen.
Das Gespräch der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs und ihre ständigen Gäste mit dem Bundespräsidenten diente auch dem Austausch darüber, wie der Bundespräsident die Arbeit der Kommission und die Belange von Betroffenen unterstützen kann. Bundespräsident Steinmeier möchte mit der Kommission dazu weiter in Kontakt bleiben.
Dieses Gespräch bewertet die Kommission als ein wichtiges Signal für eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs und für die Anerkennung der Betroffenen, die Aufarbeitung in der Vergangenheit maßgeblich vorangetrieben haben. Die Gesellschaft müsse Verantwortung übernehmen, heißt es in einer Erklärung.
Quelle: Pressemitteilung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs vom 15. März 2018