Person hält Kette aus Papierfiguren hoch
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Verbund für Systemische Psychotherapie (VfSP) gegründet

11.11.2022 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Als neue Stimme der systemischen Ausbildungsinstitute und für berufsverbandliche Themen wurde kürzlich der Verbund für Systemische Therapie (VfSP) gegründet.

Die psychotherapeutischen Ausbildungen im Vertiefungsgebiet Systemische Therapie gibt es in Deutschland bereits seit 2011, seit 2020 ist die ambulante systemische Psychotherapie für
Erwachsene Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung. Für die systemische Therapie bei Kindern und Jugendlichen steht diese Entscheidung noch aus. Die Ausbildungen zu
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen und Psychologischen Psychotherapeut:innen finden an staatlich anerkannten Ausbildungsstätten statt, von denen viele eine lange Tradition im systemischen Weiterbildungsbereich haben und in den beiden Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und Systemische Gesellschaft (SG) organisiert sind. Auch die zukünftige fachpsychotherapeutische Weiterbildung in den Gebieten Kinder- und Jugendliche und Erwachsene mit dem Vertiefungsgebiet Systemische Therapie wird an diesen Instituten in der Funktion der ambulanten Weiterbildungsstätte angeboten werden.

Der neue Verband möchte allen Interessierten einer Aus- bzw. Weiterbildung in Systemischer Psychotherapie eine zentrale Anlaufstelle sein, bei der sie sich über den Weg zur Approbation in systemischer Psychotherapie und zukünftig auch über die Weiterbildung zu Fachpsychotherapeut:innen informieren können. Zudem geht es darum, systemische Weiterbildungsinstitute Institute bei der Entwicklung,  Anerkennung und Qualifizierung der Aus- und Weiterbildungen im Psychotherapiebereich zu unterstützen.

„Uns ist wichtig, das ‚systemische Original‘ der Aus- und Weiterbildung auch bundesweit anbieten zu können und abzusichern; dafür schien uns ein Zusammenschluss der Ausbildungsinstitute unumgänglich“, erläutert Prof. Dr. Björn Enno Hermans, der von der Gründungsmitgliederversammlung des Verbundes für Systemische Psychotherapie zum Vorsitzenden gewählt wurde und auch ehemaliger Vorsitzender der DGSF ist, von der er in den Vorstand des Verbundes entsandt wurde.

In den Vorstand des neuen Psychotherapieverbandes wurden außerdem Ina Och vom ILK in Bielefeld, und Martin Hegelow vom ISTB in Berlin gewählt.

Neben den institutionellen Mitgliedern sollen zukünftig auch Einzelpersonen Mitglieder des VfSP werden können, allerdings setzt dies auch eine Mitgliedschaft in einem der beiden systemischen Fachverbände voraus. „Die enge Anbindung an die Verbände ist in der Satzung geregelt und allen Beteiligten sehr wichtig“, sagt Vorstandsmitglied Martin Hegelow. „Es handelt sich nicht um einen konkurrierenden Fachverband, sondern um einen Verbund, der Aufgaben übernimmt, die nicht alleine in eine fachverbandliche Ausrichtung passen.“ Das wird auch darüber dokumentiert, dass die DGSF Gründungsmitglied des Verbundes ist und satzungsgemäß über ein Entsendungsrecht eines Vorstandsmitglieds verfügt.

Die zukünftigen Einzelmitglieder sollen nicht nur in Aus- und Weiterbildungsfragen, sondern auch darüber hinaus unterstützt werden. „Immer mehr Absolvent:innen der psychotherapeutischen Ausbildungen wünschen sich Rat und Unterstützung beim Erwerb von Kassensitzen und das ist uns im Sinne einer guten und flächendeckenden Versorgung natürlich besonders wichtig“ betont Enno Hermans , der im Verbund auch Vertreter des Essener Instituts ifs ist. Generell ist die Vernetzung und Unterstützung der systemischen Psychotherapeut:innen in Aus- und Weiterbildung eine in der Satzung verankerte Aufgabe.

„Gemeinsam mit den Fachverbänden haben wir noch ein weiteres Ziel mit sehr hoher Priorität: endlich muss auch ambulante Systemische Psychotherapie für Kinder und Jugendliche Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung werden“, fordert Vorstandsmitglied Ina Och.

Das Prüfverfahren läuft bereits und soll im 4. Quartal 2023 mit der Entscheidung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) abgeschlossen werden.


Quelle: Pressemitteilung der VfSP vom 18.10.2022