Verlängerung für medizinische Kinderschutzhotline beschlossen
Das Bundesfamilienministerium hat die Verlängerung der Laufzeit der medizinischen Kinderschutzhotline bis 2024 bewilligt. Geschulte Expert*innen beraten dort Ärzt*innen und Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen bei Unklarheiten in Bezug auf die Meldung möglicher Kindeswohlgefährdungen - und ab sofort auch Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe. Die Leitung des Projekts bleibt beim Universitätsklinikum Ulm.
Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) verlängert die Laufzeit des Projekts „Medizinische Kinderschutzhotline“ bis einschließlich Dezember 2024. Zudem steht die Hotline seit dem 1. Januar 2021 auch Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Familiengerichte zur Verfügung. Damit verstärkt das BMFSFJ den Kinderschutz in Deutschland und bewilligt den Antrag der Projektleitung des Universitätsklinikums Ulm.
Besonderes Merkmal der Hotline ist die 'Übersetzungsarbeit' zwischen den Logiken der unterschiedlichen Denksystemen des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe. Für Bundesfamilienministerin Giffey gebe diese Arbeit "Rat, Sicherheit und Unterstützung." Es sei "absolut notwendig, dass wir die Förderung fortsetzen und nun auch zusätzliche Berufsgruppen davon profitieren.“ Die Qualität der Hotline ist indes unumstritten. So habe eine externe Evaluation der Medizinischen Kinderschutzhotline bestätigt, "dass es einen anhaltend großen Beratungsbedarf bei den medizinischen Berufen zum Umgang mit einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung gibt." Zudem sei die hohe Zufriedenheit der Nutzer*innen bemerkenswert: Mehr als 98% hätten die Unterstützung der Hotline als hilfreich oder sehr hilfreich empfunden.
Auch aus Sicht des Projektträgers ist vor allem die Übersetzungsleistung zentrales Qualitätsmerkmal, wie Projektleiter Prof. Jörg M. Fegert erklärt: "Die Ärztinnen und Ärzte, die an der Medizinischen Kinderschutzhotline beraten, haben alle auch eine Ausbildung zur ‚Insoweit erfahrenen Fachkraft im Kinderschutz‘ durchlaufen - sprechen sozusagen beide Sprachen." Dennoch beschreitet man mit der Öffnung der Hotline für nicht-medizinisches Fachpersonal, vor allem Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, neue Wege. Auch diese haben ab sofort die Möglichkeit, an die medizinische Kinderschutzhotline wenden.
Möglich scheint nun auch eine Verstetigung des Angebots. Hierfür wird laut BMFSFJ eine weitere externe Evaluation durchgeführt, die ihren Fokus auf die Wirksamkeit des Angebots legen soll. Die kostenfreie Rufnummer der Medizinischen Kinderschutzhotline lautet 0800/1921000. Ausführliche Informationen finden Sie auch unter www.kinderschutzhotline.de.