Wettbewerbsfähigkeit von Berliner Integrationsfirmen in Gefahr
Große Berliner Integrationsfirmen stehen jetzt unmittelbar vor einem weiteren Abbau von Arbeitsplätzen. Das meldet die Landesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfirmen Berlin. Es bestehe akuter Handlungsbedarf. Die Forderung der Arbeitsgemeinschaft für die aktuellen Haushaltsverhandlungen im Land Berlin lauten: Anhebung der Minderleistungsausgleiche auf mindestens 30 Prozent Arbeitgeber-Brutto oder mehr.
Dazu heißt es: Viele Integrationsunternehmen können sich am Markt nicht mehr behaupten, da sie ihre Produkte und Dienstleistungen im Verhältnis zur Konkurrenz teurer anbieten müssten oder sie müssen Verluste hinnehmen, die ihre Existenz gefährden. Trotzdem verweigere die Senatsverwaltung die Gewährung des Minimums an Minderleistungsausgleich von 30 Prozent Arbeitgeber-Brutto. Derzeit betrage der Minderleistungsausgleich etwa 20 Prozent und bei einigen Firmen noch deutlich weniger. Damit könne man die Minderleistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung nicht mehr ausgleichen, so die Arbeitsgemeinschaft. Gefährdet seien so Arbeitsplätze von über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon rund 600 mit Behinderung. Seit 2016 wurden weniger Menschen mit Behinderungen in Integrationsfirmen beschäftigt. Besonders betroffen seien davon Frauen. Hier ist die Anzahl der Beschäftigten schon 2016 auf den Stand von 2013 gefallen.
Quelle: Presseinformation der Landesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfirmen Berlin vom 29. September 2017