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Wie geht es mit Eltern-Kind-Kliniken weiter?

Die Corona-Krise bringt Eltern-Kind-Kliniken zunehmend in Gefahr. Denn im Unterschied zu Reha-Kliniken, die über die Rentenversicherung abgesichert werden, fehlt für die über die Krankenversicherungen finanzierten sogenannten Müttergenesungseinrichtungen jede finanzielle Absicherung. Verbände fordern von Gesundheitsminister Spahn schnelle und unbürokratische Hilfe, so z.B. die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung.

Die Situation für Mutter-Kind-Kliniken in Deutschland spitzt sich zu. Bis Ende September standen sie als Teil der lokalen Notfallversorgung unter dem Rettungsschirm der Bundesregierung. Während der Schutz für Reha-Kliniken im Bereich der Rentenversicherungsträger vom Arbeitsministerium verlängert wurde, verweigert das für den Bereich der gesetzlichen Krankenversicherungsträger zuständige Gesundheitsministerium eine Folgeregelung für Mutter-Kind-Kliniken. Die Katholische Arbeitsgemeinschaft (KAG) Müttergenesung, der größte Trägerzusammenschluss im Müttergenesungswerk, fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in einem Schreiben zu weiteren Absicherungen für Mutter-Kind-Kliniken auf. Ohne Unterstützung werden die pandemiebedingten Minderauslastungen schon in den nächsten Wochen existenzbedrohlich.

Erst seit Juni dürfen Mütter- und Mutter-Kind-Kliniken wieder Patienten aufnehmen. Nur langsam und unter Berücksichtigung eines Sicherheits- und Hygienekonzepts wird die Betten-Kapazität erhöht. „Die Belegung ist äußerst fragil. In dieser schwierigen Situation sind die Kliniken seit dem 1. Oktober ausschließlich auf sich alleine gestellt. Wir sind tief besorgt, dass dieses wichtige Gesundheitsangebot für Mütter und Väter erneut in seinem Fortbestand bedroht ist“, betont Lucia Lagoda,  Bundesvorsitzende der KAG und Kuratorin im Deutschen Müttergenesungswerk. Auf der Delegiertenversammlung der KAG Müttergenesung am Wochenende in Fulda zeichneten Klinikvertretungen düstere Szenarien für die nächsten Monate. „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Auslastungseinbrüche für Reha-Kliniken im Bereich der Rentenversicherung weiter abgesichert werden, während die Reha-Kliniken im Bereich der Krankenversicherungen allein sehen müssen, wie sie klarkommen“, so Lagoda weiter. Alle Maßnahmen der Müttergenesung sind von den Entscheidungen des Gesundheitsministeriums und dem Verhalten der gesetzlichen Krankenkassen abhängig. 

Letztere berufen sich auf eine fehlende gesetzliche Grundlage für entsprechende Vergütungslösungen und betrachten sich als nicht zuständig. Im vergangenen Jahr haben 32.000 Mütter und Kinder eine Vorsorge und Reha-Maßnahme in den Mitgliedskliniken der KAG genutzt. Lucia Lagoda sieht deshalb eine besondere Verantwortung. „Durch die Pandemie sind die gesundheitlichen Belastungen für Familien weiter gewachsen und für das kommende Jahr ist von nochmals höherem Bedarf auszugehen. Jetzt müssen wir dafür kämpfen, dass diese wichtige Infrastruktur für Familien auch für die Zukunft in ihrer Substanz erhalten bleibt“.


Quelle: Presseinformation der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung vom 13.10.2020