Essener Tafel gründet mit Stadt einen "Runden Tisch"
Die Ankündigung der Essener Tafel, bis auf Weiteres nur noch Bedürftige mit deutschem Pass als neue Kunden aufzunehmen, hatte zu einer heftigen Debatte in Politik, Sozialverbänden, ab er auch anderen Tafeln geführt. Jetzt kamen Verantwortlichen der Essener Tafel, des Landesverbandes der Tafeln in NRW, der Tafel Deutschland und der Stadt Essen zusammen, um die aktuellen Probleme zu analysieren und erste Lösungsansätze zu beraten. Als Ergebnis der Beratungen wird angekündigt, dass unter der Moderation des Sozialdezernenten der Stadt Essen dieser kurzfristig zu einem „Runden Tisch" mit der Essener Tafel, den Essener Wohlfahrtsverbänden und Vertretern des Verbundes der Essener Migrantenselbstorganisationen einlädt.
Der „Runde Tisch" soll dazu beitragen, dass Lösungsansätze erarbeitet werden, damit die Essener Tafel ihre Zielgruppen bestmöglich erreicht. Die Beteiligten der heutigen Gespräche waren sich einig, dass im Fokus der Essener Tafel ganz besonders Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern und Seniorinnen und Senioren stehen. Die Beteiligten versichern, dass durch die Kooperation mit den Teilnehmenden am „Runden Tisch" gemeinsam tragfähige Lösungen für die Zukunft der wichtigen Arbeit der Ehrenamtlichen bei der Essener Tafel erarbeitet werden. Der „Runde Tisch" wird sich innerhalb der nächsten zwei Wochen konstituieren.
In der aktuellen Debatte hatte sich auch die Bundeskanzlerin über ihren Regierungssprecher zu Wort gemeldet. Angela Merkel setze auf "gute Lösungen, die nicht bestimmte Gruppen ausschließen", so Regierungssprecher Steffen Seibert und verwies auf ein Telefonat der Bundeskanzlerin mit dem Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen hin. Dabei habe sie sich von dem Oberbürgermeister die Situation genau schildern lassen. Für die Kanzlerin sei klar, dass sich in Essen ein "Druck" aufgebaut habe, mit dem die Tafelverantwortlichen jetzt umgehen müssten. Deshalb "ist es gut, dass jetzt an einem Runden Tisch in Essen Lösungen gefunden werden".
Quelle: Gemeinsame Presseerklärung der Essener Tafel, dem Landesverband der Tafeln in NRW, der Tafel Deutschland und der Stadt Essen/ vom 27. Februar 2018/Bundesregierung informiert am 28. Februar 2018