Gute-Kita-Gesetz: Wo ist das Qualitätsversprechen?
Expertinnen und Experten sind sich einig: Das nun verabschiedete "Gute-Kita-Gesetz" ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn der Weg dorthin langwierig war und der Name des Gesetzes ein wenig albern daherkommt, geht ein wichtiges Signal an Eltern, Erzieher*innen und Träger: Die Politik hat verstanden. Schließlich wirbt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) auf seiner Homepage mit den hoffungsfroh stimmenden Worten "Mehr Qualität...weniger Gebühren". Auf den ersten Blick also genau das, was Verbände und Eltern seit Jahren fordern.
Ein genauerer Blick verrät jedoch, dass die Politik den ersten Teil des Versprechens nicht einlösen wird. Denn wie genau es zu "mehr Qualität" kommen soll, definiert das Gesetz nicht, und das bewusst aus politischem Kalkül. Wenn prominente Vertreterinnen der Wohlfahrtspflege im Zusammenhang mit dem Gesetz das Wort "Mogelpackung" in den Mund nehmen, wie gestern Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, dann zeigt das, dass der so wichtige gesellschaftliche Konsens zum Thema "Gute Kitas" in Gefahr ist. Dass in der heutigen Welt gefühlt alles standardisiert und normiert wird, nur nicht die Qualität der Einrichtungen, in denen unsere Kinder bis zu neun Stunden am Tag verbringen, ist nicht nachvollziehbar!
Bund und Länder sollten sich schleunigst auf das einigen, was die Menschen von ihnen erwarten: Einen guten Kompromiss für gute Kitas.