Für die Emanzipation einer ganzen Berufsgruppe: DBfK wirbt für Pflegekammer
Mit der Registrierung aller Pflegefachpersonen in der Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen werden endlich belastbare statistische Daten vorliegen. Damit entsteht Klarheit darüber, welche aus- und weitergebildeten Pflegefachpersonen, zum Beispiel im Bereich Intensiv- oder Altenpflege, dem Land als Ressource zur Verfügung stehen – eine unabdingbare Voraussetzung für die Bewältigung der aktuellen sowie künftiger Pandemien und der Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft.
„Wir fordern daher alle Pflegefachpersonen in Nordrhein-Westfalen auf, sich jetzt zu registrieren. Nur so können gezielt notwendige personelle Ressourcen entwickelt und Zuständigkeiten neu geregelt werden,“ sagt Martin Dichter, der Vorsitzende des DBfK Nordwest. „Die Pandemie hat die gewachsene Bedeutung des Pflegeberufs und seine tragende Rolle bei der Bekämpfung deutlich gemacht. Diese Rolle muss festgeschrieben, Verantwortlichkeiten müssen neu definiert werden, eine der Aufgaben, die die Pflegekammer leisten kann. Und sie kann, im Zusammenspiel mit Gewerkschaften und Berufsverbänden, für verbesserte Arbeitsbedingungen und indirekt für eine Weiterentwicklung der Löhne sorgen.“ Der DBfK stellt klar, dass es nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Miteinander geht. Es geht um die Errichtung einer berufsständischen Organisation mit Selbstverwaltungsrecht durch Pflegefachpersonen und staatlich zugewiesenen Aufgaben.
„Von besonderer Bedeutung sind dabei die direkten Mitwirkungsmöglichkeiten auf politischer Ebene, wenn es um wichtige gesundheitspolitische und berufsrelevante Entscheidungen geht. Was bis jetzt nämlich noch niemandem gelungen ist: zu zeigen, wie das ohne Kammer möglich ist,“ so Martin Dichter weiter. „Es geht um unsere Ermächtigung als Berufsgruppe, um unsere Emanzipation als Pflegefachpersonen und damit auch um die Emanzipation von berufstätigen Frauen. Bei einem Anteil von rund 80 % unter den beruflich Pflegenden tragen sie die Hauptverantwortung der pflegerischen Versorgung, ohne Gehör und ohne Stimmrecht. Und es geht um die jungen Pflegenden, die wir nur mit besseren Bedingungen als den derzeit herrschenden für den Beruf gewinnen und im Beruf halten können. Hier scheiden sich ganz klar die Besitzstandswahrer von den Zukunftsorientierten, und deshalb gilt für uns: keine Kammer ist keine Lösung! Für keines der vielen drängenden Probleme in der beruflichen Pflege.“
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V. vom 24.09.2021