Qualitätsstandards in den Kitas bundesweit zügig einführen

Ein breites Bündnis von 30 Organisationen hat im Vorfeld der heute beginnenden Familienministerkonferenz die zügige Einführung bundeseinheitlicher Qualitätsstandards für Kindertageseinrichtungen an. Daneben braucht es aus Sicht der  unter unterzeichnenden Organgisationen weitere Kraftanstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen zur Verbesserung der Kita-Qualität in Deutschland sowie ein entsprechendes Investitionsprogramm.

Für die Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung bedarf es aus Sicht der Organisationen einer großen politischen Anstrengung sowie erheblicher Mehrausgaben, für die Bund, Länder und Kommunen gemeinsame Verantwortung tragen. Es braucht zudem die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern, Gewerkschaften, Verbänden und Elternvertreter/innen, die den Prozess begleiten.

Neben dem Deutschen Kinderhilfswerk haben unter anderem der Deutsche Familienverband, der Familienbund der Katholiken, die evangelische arbeitsgemeinschaft familie, die Arbeiterwohlfahrt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft den Aufruf unterzeichnet.

Wörtlich heißt es im Aufruf der 30 Organisationen: Eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung zahlt sich nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Gesellschaft aus, da eine gute frühkindliche Bildung und Erziehung unterschiedliche Startbedingungen und Zukunftschancen wirksam ausgleichen kann. Sie trägt dazu bei, Bildungsnachteile abzubauen, Armut zu überwinden und Lebensverläufe wirtschaftlich und sozial zu stabilisieren. Um überall in Deutschland eine hohe Betreuungsqualität sicherzustellen, müssen verbindliche, bundesweit einheitliche und wissenschaftlich fundierte Standards eingeführt werden.

Diese Standards sollten laut Bündnis folgende Qualitätsaspekte thematisieren:

  • Zugang zu Kitas: Öffnungs- und Schließzeiten, Ganztagsangebote und Kosten für die Familien
  • Qualifikation der Fachkräfte einschließlich bundeseinheitlicher Regelungen zur Ausbildung
  • Fachkraft-Kind-Relation und Gruppengröße: Fachkraft-Kind-Relation für pädagogisch qualifizierte Fachkräfte sowie Festlegung einer maximalen Gruppengröße entsprechend den Bedürfnissen und des Alters der Kinder
  • Leitlinien der pädagogischen Arbeit unter Berücksichtigung der in der UN-Kinderrechtskonvention normierten Kinderrechte, die z. B. durch das Recht auf Spiel, Bildung, Beteiligung und Selbstentfaltung einen inhaltlichen Rahmen setzen
  • Verantwortungsbewusste Erziehungs- und Bildungspartnerschaft: Verhältnis Kind, Eltern, Fachkraft mit dem Kindeswohl im Zentrum
  • dauerhafte Qualitätssicherung und –weiterentwicklung: bundes- bzw. länderspezifisches Monitoring sowie Sicherung der organisatorischen Rahmenbedingungen für Qualitätsentwicklung

Der Aufruf mit allen Unterzeichnenden kann heruntergeladen werden unter www.dkhw.de/qualitaetsstandards-fuer-Kitas


Quelle: Presseinformation des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 17. Mai 2017