[U25] Online-Suizidprävention von Jugendlichen für Jugendliche

Das Projekt [U25] setzt dort an, wo die Verzweiflung und Sprachlosigkeit zu groß sind. Junge Menschen bis zu 25 Jahren, die nicht mehr leben wollen, können sich über ein unbeschränkt zugängliches Mailsystem, das vollkommene Anonymität sicherstellt, an andere Jugendliche wenden. Sie erhalten innerhalb von 48 Stunden eine erste Antwort sowie ehrenamtliche Beraterinnnen oder Berater an die Seite gestellt.  Mittlerweile hat das vor 12 Jahren in Freiburg vom Arbeitskreis Leben (AKL) entwickelte Online-Projekt mit Peeransatz unter Federführung des Caritasverbandes sieben weitere Standorte mit etwa 100 Peerberaterinnen und -beratern. Und weitere Standorte sind geplant. Die regionalen Trägerschaften sind dabei verschieden.  Mit IN VIA Hamburg wurden seit 2013 38 Peerberaterinnen und -berater ausgebildet, wie der Verein im aktuellen Newsletter der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit berichtete. Auf ihre Beratungsaufgaben werden dort die jungen Peerberaterinnen und Peerberater in einer vier- bis sechsmonatigen Ausbildung vorbereitet und in ihrer Arbeit von der hauptamtlichen Pädagogin intensiv durch Coaching, Fortbildungen und Supervision begleitet. Zu oft bleiben heute suizidgefährdete junge Menschen in ihrer Verzweiflung alleine, informiert IN VIA. Hintergrund sei, dass Hilfs- und Unterstützungsangebote diese Jugendlichen nicht oder nur unzureichend erreichen. Dabei sei der Suizid bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die zweithäufigste Todesursache. Täglich, so IN VIA, nehmen sich zwei Jugendliche das Leben. Dennoch sei das Thema nach wie vor ein Tabu in der Gesellschaft.  
In VIA macht deutlich darauf aufmerksam, dass die [U25] Peers keine Psychologen oder Therapeuten ersetzen. Sie seien Wegbegleiterinnen und -begleiter in tiefen Krisen und manchmal die erste oder auch letzte Adresse für einen Schritt aus der Sprachlosigkeit der Hilfsuchenden. Einige der Beraterinnen und Berater im Alter von 16 bis 25 Jahren haben bereits selbst erfolgreich Krisen bewältigt. Sie gehen zur Schule, sind Auszubildende oder im Studium, sie engagieren sich ehrenamtlich, setzen sich couragiert für das Thema Suizidprävention und damit für ein gesundes und starkes Miteinander der Gesellschaft ein. Ihre Arbeit wird zu einem erheblichen Teil durch Spenden finanziert.

Mehr Informationen finden Sie auf den Internetseiten unter www.u25-deutschland.de/

Quelle: Newsletter Jugendsozialarbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit/ Beitrag von IN VIA e.V. Hamburg vom 7. Juli 2016